Richtiger Umgang mit Alkohol

Bei Jugendlichen hat sich Alkoholkonsum dramatisch erhöht | Foto: fotolia/Runzelkorn
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Der Genuss von Alkohol wird oft verharmlost. Wird täglich mehr als ein halber Liter Bier oder ein Viertel Liter Wein getrunken, ist die Unbedenklichkeitsgrenze überschritten – dann kann man von Sucht sprechen.

BEZIRK (red). In unserer Gesellschaft hat es sich seit einiger Zeit eingebürgert, dass Alkohol unbedenklich konsumiert wird. „Befasst man sich allerdings etwas genauer mit dieser Thematik, so wird klar, wie gefährlich Alkohol ist“, gibt Gernot Schauer, klinischer Psychologe am LKH Rohrbach, zu bedenken. „Dass sich der Alkoholkonsum Jugendlicher dramatisch erhöht hat, liegt wohl auch an dessen Verharmlosung. Vielfach werden Probleme, die Alkohol hervorrufen kann, unterschätzt“, weiß Schauer.

Täglicher Genuss ist eine Sucht
Aus wissenschaftlicher Sicht sei unumstritten, dass der tägliche Genuss von Alkohol einer Sucht gleich kommt. Genauso unumstritten ist, dass das zu viel Trinken mehrmals die Woche gesundheitsschädigend ist. „Wird täglich mehr als ein halber Liter Bier oder ein Viertel Liter Wein (bei Frauen ist es etwas weniger) getrunken, ist die Unbedenklichkeitsgrenze nach WHO-Kriterien überschritten“, so Schauer. Suchtfrei ist der, der maximal dreimal pro Woche Alkohol konsumiert – allerdings nicht konsumieren muss. Häufig ist zu hören: „Ich trinke ja nicht viel, das kann nicht schaden.“ Diese oder ähnliche Aussagen sind leicht zu überprüfen.
Der Psychologe gibt folgenden Tipp: „Wer täglich trinkt, sollte einfach für ein oder besser mehrere Monate nichts trinken und beobachten, ob ihm das Trinken fehlt. Manche Menschen beschreiben dann, dass sie sehr oft an das Trinken von Alkohol denken, ihre Konzentration abnimmt und sie etwa gereizter sind. Das sind eindeutige Hinweise, dass bereits eine latente Alkoholsucht besteht.“ In diesem Fall rät Schauer, bereits frühzeitig auf völlige Abstinenz umzustellen. Denn auch hier gilt: „Je länger der Krankheits- also Suchtverlauf bereits dauert, umso schwieriger ist eine Heilung. Denn ein Bestandteil der Sucht liegt darin, die Alkoholmenge zu steigern. Es ist also allen nach den genannten Kriterien gefährdeten Personen zu raten, auf Alkohol gänzlich zu verzichten.“ Für andere ist es ungefährlich, manchmal ein Gläschen Wein oder Bier zu sich zu nehmen. „Aber wie gesagt: Zumindest dreimal die Woche sollte absolute Abstinenz vorherrschen!“

Bei Jugendlichen hat sich Alkoholkonsum dramatisch erhöht | Foto: fotolia/Runzelkorn
"Je länger die Sucht dauert, desto schwieriger ist eine Heilung", sagt Gernot Schauer, klinischer Psychologe am LKH Rohrbach. | Foto: gespag

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