Alles unter Dach vom Fach

Selbst ist der Mann: Tüftler in Rohrbach-Berg am Werk

Vom Umbau des Hauses bis zu den Einrichtungsgegenständen: René Krenn tüftelt laufend und baut den Großteil des Eigenheims selbst.

ROHRBACH-BERG. Sorgfältiges Arbeiten steht bei René Krenn nicht nur im Job als Hafner sondern auch im Privatleben auf der Tagesordnung. Dass der gelernte Tischler nicht nur Wert auf Genauigkeit legt, sondern auch handwerklich sehr geschickt ist, kommt vor allem in den eigenen vier Wänden zum Vorschein. Denn egal, ob Bänke, Tische, Innentüren, das Ehebett oder die Küche: Alles, was aus Holz besteht, ist aus den Händen des 29-Jährigen entstanden. "Mir ist es sehr wichtig, so viel wie möglich selbst herzustellen und zu bauen. Zum einen spart man sich somit Geld und zum anderen kann ich die Arbeit gar nicht abgeben. Ich will und muss bei jedem Bauschritt dabei sein", berichtet Krenn vom Umbau des von ihm erworbenen Hauses in Rohrbach-Berg.

Großteil des Umbaus selbst übernommen

Im April 2021 haben die Arbeiten am heutigen Eigenheim begonnen. Das Baggern, Stemmen und Verputzen übernahm dabei ebenfalls der 29-Jährige. "Unterstützung habe ich schon auch von Freunden und Verwandten erhalten – vor allem, was Strom und Wasser betrifft. Der Großteil der Umbauarbeiten geht aber auf meine Kappe. Für mich kam nicht infrage, dass das jemand anders übernimmt", informiert Krenn. Er ergänzt: "Ich habe mich schon immer für solche Tätigkeiten interessiert und mich damit beschäftigt. Da ich auch beruflich oft auf Baustellen unterwegs bin, habe ich schon viel gesehen und folglich Ahnung von dem, was ich mache."

Nach unzähligen Arbeitsstunden, Investitionen und viel vergossenem Schweiß konnte die kleine Familie 2022 das Haus dann beziehen. "Es lief definitiv nicht immer alles nach Plan, einige Bausünden von früheren Zeiten kamen zum Vorschein und ein Wasserschaden während der Rohbauphase brachte mich fast gänzlich zur Verzweiflung. Doch Aufgeben war keine Option. Bis zum Einzug stand viel Improvisation am Programm."

Wichtig war Krenn auch, beim Umbau nicht den klassischen Stil zu verfolgen: "Ich habe das Gefühl, das mittlerweile jedes Haus gleich aussieht. Deswegen wollte ich grundlegende Abweichungen einbauen – sei es beim Boden oder beim Putz." Aufgrund seiner Arbeit ist der gelernte Tischler oft in Kitzbühel auf Montage, wo er sich zusätzlich von den dortigen Chalets inspirieren lassen hat. "Ich habe mir einiges abgeschaut und das Ganze dann auf unser Haus übertragen."

Fertig ist Krenn aber noch lange nicht: "Es kommen immer wieder kleinere und größere Arbeiten dazu." Zu den nächsten Projekten zählen unter anderem das Komplettieren der Waschküche sowie der Fassade, der Bau eines begehbaren Kleiderschranks sowie die Gestaltung des Gartens. Danach ist der Hof an der Reihe. Geplant sind ebenfalls ein Schwimmteich sowie ein kleiner Wellnessbereich. Die Ästhetik ist dabei ebenso von Bedeutung und soll nicht zu kurz kommen. Wichtig ist für den Tüftler auch, das Haus möglichst energieneutral zu bewohnen. "Eine PV-Anlage inklusive Speicher haben wir uns bereits angeschafft. Ich bin aber für weitere Ideen offen und lasse mich gerne von anderen Projekten inspirieren."