Flüchtlingsnotquartier Julbach: Sichere Zwischenstation auf dem Weg in eine sichere Zukunft

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JULBACH (anh). "Jeder Tag ist eine Herausforderung, weil wir nie genau wissen, wie viele Flüchtlinge kommen und wann sie genau eintreffen werden", berichtet Dieter Fuchs vom Roten Kreuz bei einem Lokalaugenschein im Flüchtlingsnotquartier in der Stockschützenhalle in Julbach. Dieses besteht seit 19. September und wird voraussichtlich noch bis 10. Oktober am jetzigen Standort betrieben. Die zunehmende Kälte würde die Betreiber und Helfer aber bald zu einem Standortwechsel drängen. Wo es in Sachen Flüchtlingsbetreuung dann weitergehen wird, ist momentan noch unklar.

Mehr als 7500 Flüchtlinge einquartiert

Vor Ort sind neben dem Einsatzleiter des Roten Kreuzes auch immer zwei bis drei Sanitäter sowie ein Arzt und seit dieser Woche auch Helfer des Bundesheeres. Im bestehenden Lager in der Stockschützenhalle wurden bis dato schon mehr als 7500 Flüchtlinge betreut und für ihre Weiterreise vorbereitet – alleine am Samstag waren es 900. Gestärkt mit Gemüsesuppe, Tee, Toastbrot und Bananen und versorgt mit neuer Kleidung, machen sich die meisten dann bereits frühmorgens wieder auf den Weg weiter nach Deutschland. Asylanträge gäbe es nur vereinzelt.

Hilsbereitschaft an allen Ecken

Das Rote Kreuz, freiwillige Helfer aus der Nachbarschaft oder von Vereinen und Organisationen – wie etwa auch der Union Peilstein – helfen, wo sie können. Einer davon ist Konrad Rosenberger aus Hauzenberg. "Meine Aufgabe ist es die Betten zu machen, zusammenzuräumen oder Essen auszugeben", gewährt der Freiwillige Einblick.
Andere, wie etwa Rondine Reiter-Ganser, kümmern sich um die Koordination der Kleiderspenden in den drei dafür vorgesehenen Zelten. "Es läuft hier alles sehr friedlich und geordnet ab", erzählt sie und ergänzt: "Die Flüchtlinge sind überaus dankbar und freundlich." Dabei wird auch mit dem Kost-Nix-Laden in Ulrichsberg sowie jenem der Volkshilfe in Rohrbach zusammengearbeitet. Was genau an Kleidung gebraucht wird, ändert sich stündlich – je nach Wetterlage und Flüchtlingsanzahl. "Den aktuellen Bedarf veröffentlichen wir auf unserer Facebook-Seite: 'Bezirksstelle Rohrbach, OÖRK'", gibt Dieter Fuchs Auskunft.
Wiederum andere helfen beim Transport mit und fahren vor allem Familien und Kinder, für die der Anstieg in Julbach beschwerlich ist, bis fast zur Staatsgrenze. "Ich bin eigentlich jeden Tag im Einsatz", sagt Pfarrer Gregor, der mit einem Kleinbus unterwegs ist.
Und auch Asylwerber aus der Umgebung helfen in Julbach mit und erfüllen dabei eine ebenso wichtige Funktion: Sie dolmetschen und ermöglichen so die Kommunikation zwischen Flüchtlingen und Helfern.

Mitarbeiten und mithelfen

Wer helfen möchte, kann sich beim Roten Kreuz melden: 07289 / 64 44. "Es ist wichtig, sich vorher zu melden, damit wir etwa Lücken mit Personal und Helfern füllen können", sagt Dieter Fuchs. Für das Notquartier im Bezirk wurden außerdem zehn Rettungssanitäter oder Helfer mit einer Vollanstellung gesucht. Zahlreiche Bewerbungen gingen ein und die Stellen sind mittlerweile vergeben.

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