Nelkenverteilaktion am internationalen Frauentag
BEZIRK. „Nach wie vor verdienen Frauen in Oberösterreich im Jahr um 12.845 Euro weniger als Männer. Das ist ungerecht. Worauf warten? Lohngerechtigkeit zwischen Frau und Mann ist überfällig, Gehaltsunterschiede sind durch mehr Transparenz zu verkleinern.“ – So lautet die zentrale Botschaft auf einer Karte, die Frauen und Männer der SPÖ Oberösterreich bei gemeinsamen Straßenaktionen anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März in allen oberösterreichischen Bezirken gemeinsam mit einer Nelke an Passantinnen verteilten. „Mit dieser Aktion wollen wir darauf aufmerksam machen, dass es noch ein weiter Weg bis zur vollständigen Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau ist und dass wir darum kämpfen, diesem Ziel stetig ein Stück näher zu kommen“, fasst SP-Vorsitzende Ingrid Groiß zusammen. „Wir wollen Frauen und Männer ermuntern, gemeinsam mit uns Partei zu ergreifen für eine gerechtere Gesellschaft, denn es darf nicht noch einmal 100 Jahre dauern, ehe es eine echte Gleichstellung zwischen Frauen und Männern gibt!“, betonte Bezirksparteivorsitzender Bürgermeister Dominik Reisinger.
Plan A – Wir machen Zukunft
„Same procedure as every year“ – unter diesem Motto ließen sich all jene berechtigen Forderungen zusammenfassen, die jedes Jahr rund um den Frauentag plakativ und zum x-ten Mal hochkochen und danach wieder aus dem Fokus der tagespolitischen Agenda verschwinden. Um das zu verhindern, gibt es jetzt den Plan A. Die SPÖ OÖ setzt im Jahr 2017 neben den Themen Arbeit und Ausbildung auf ein Aufholen in der Frauenpolitik und wird damit den von Bundeskanzler Christian Kern in Wels vorgestellten Plan A für Österreich bestmöglich unterstützen.
Der Plan A sieht unter anderem einen Mindestlohn von 1.500 Euro vor. Weit mehr als 200.000 Frauen verdienen derzeit weniger als 1.500 Euro bei Vollzeit. Gerade in frauendominierten Branchen sind die Löhne niedrig. In Oberösterreich beträgt der Einkommensunterschied sogar 26,76 Prozent, mit ganzjährigen Bezügen und Vollbeschäftigung.
Ebenso ist im Plan A ein Lohntransparenzgesetz vorgesehen, mit dem die Gehälter im Betrieb offen gelegt werden. Wenn eine Frau weiß, wie viel ihr männlicher Kollege mit gleicher Ausbildung, Berufserfahrung und Tätigkeit verdient, hat sie in den Gehaltsverhandlungen bessere Argumente bei der Hand.
Außerdem sind im Plan A der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz ab dem 1. Lebensjahr ab spätestens 2020, ein verpflichtendes zweites gratis Kindergartenjahr sowie einheitliche Qualitätsstandards festgehalten. Im Arbeitsprogramm der Regierung für die kommenden Monate wurden ein zweites verpflichtendes Gratiskindergartenjahr und ein österreichweiter Qualitätsrahmen vereinbart.
Gerade in Oberösterreich gibt es große Lücken bei den Kinderbetreuungseinrichtungen für Unter 3-Jährige. Die Betreuungsquote liegt bei nur 13,6% (Ö 23,8%) und die Schließtage sind mit 28,5 deutlich höher als der Durchschnitt aller Bundesländer (21,9).
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