Es heulten wieder die Motoren
260 Motorsportler machten Bergrennen zum Volksfest

Foto: gawe
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Benzingeruch lag am Wochenende wieder in der Luft, als mehr als 260 Rennfahrer aus halb Europa den Asphalt auf der 2.570 Meter langen Strecke zum Glühen brachten. Zudem wurde ein neuer Streckenrekord aufgestellt.

PS HAUPTSTADT JULBACH. 363 Tage im Jahr ist die Landesstraße L1553, die die Mühlviertler Orte Julbach und Vorderschiffl verbindet, ein unscheinbares graues Band: Am Wochenende vom 10. bis zum 11. Juni verwandelte sich die Landesstraße in den Nabel des österreichischen Motorradrennsports – dann nämlich, als das traditionsreiche und mittlerweile zum neunten Mal stattfindende Motorrad Bergrennen anstand. Dann verwandelt sich die Gegend rund um die Filzmühle in ein quirliges Fahrerlager. Es wurden Zelte und Pavillons aufgebaut, dort parkten Motorräder oder Rennmaschinen. Das Rennen in Julbach garantiert immer ein PS-Volksfest im Mühlviertel, wobei der Grat zwischen Hero und Zero ganz schmal ist.

Neuer Streckenrekord

Auf die Frage der BezirksRundSchau, wie oft er hier schon gewonnen habe, antwortet der Seriensieger Jean Luc David aus Frankreich bescheiden:“ Fünf oder sechsmal, so genau weiß ich das nicht.“ Ebenso war er skeptisch, heuer wieder zu siegen und seinen bestehenden Streckenrekord noch einmal toppen zu können. Wusste er doch, dass heuer neben den österreichischen Spitzenpiloten Gangl und Gammer äußerst schnelle Italienische Motorradrennfahrer am Ablauf stehen werden.

Im ersten und dritten Training hatte dann doch noch der Gast aus Frankreich die Nase vorne. Dicht auf den Fersen aber gefolgt vom italiener Maurizio Boltacio. Die Zeitdifferenz war nicht weniger als 0,32 Sekunden. Der zweite Trainingslauf am Samstag fiel wegen des Regens dann buchstäblich ins Wasser.

Kurioses Ergebnis

Beim ersten Rennlauf am Sonntag brannte dann Boltacio (BMW Superbike) eine neue Bestzeit in den Mühlviertler Asphalt, dicht gefolgt von Jean Luc David (Honda Superbike). Andy Gangl steuerte seine Suzuki Superbike auf Rang drei. Als Doppelstarter belegte er mit der Suzuki Superstock 1000 auch gleich noch Rang fünf. Teamkollege Wolfi Gammer tat es ihm gleich: Rang sechs und sieben. Interessant auch der gesamte Benzinverbrauch von Andy Gangl für Training und Rennen am Wochenende: 12 Liter.

Benzin und Adrenalin im Motorsportmekka

Auch beim Rahmenprogramm hatte sich der MSC-Julbach eine besondere Attraktion überlegt und holte die BMW-Drifter Alexander und Gregor Kavalir ins Mühlviertel. Diese Jungs gehören zu den besten Driftpiloten in Europa, zeigten ihr Können und brachten auf der Rennstrecke die Reifen ihrer 660 PS starken BWMs zum Rauchen.

250 Helfer waren bei dem Benzinspektakel am Wochenende im Einsatz. Sogar die Goldhauben beteiligten sich am PS-Spektakel mit gebackenen Krapfen. Als Julbacher hast du vielleicht sowieso Benzin in deiner DNA.

„Loisi Reib ist Schlüsselstelle“

Eine Anrainerin ist während der Veranstaltung von der Zufahrt abgeschnitten. „Niki Lauda hat am Red Bull Ring eine eigene Kurve, so haben wir diese Kurve nach ihr, Loisi Reib, benannt“, schilderte Rennleiter Bernhard Deschka bei der Pressekonferenz. Für die Top-Fahrer ist es ganz wichtig, diese Schlüsselstelle möglichst schnell passieren zu können.

Von historischen Knatterbüchsen bis zu Superbikes

Beeindruckend war es auch für die vielen Zuseher, die enorme Beschleunigung der 200 PS Geschosse am Start zu erlebten. Dreht Andy Gangl am Gasgriff, zieht seine Suzuki GSX-R1000 ab, wie Nachbars Wuffi, wenn er den Briefträger sieht. „Kurz vor Vorderschiffl werden es „so um die 240 bis 250 km/h“ sein, mit denen er dem Ziel entgegenfliegt, grinste der schnellste Justizwachebeamte Österreichs.

Motorsport vom Feinsten auch bei den Gespannen

Ein Leckerbissen für Motorsportfreunde waren beim Sommerkonzert der PS Asse die Aktionen der Beifahrer in der Beiwagenklasse. In historischen Seitenwagen, mit teilweise auch historischen Fahrern, zeigten die „Schmiermaxis“ viel Mut und turnerisches Können. Auch der wahrscheinlich schnellste Bürgermeister Österreichs, Johannes Plattner, drehte selbst gewaltig am Gasgriff seines Windle Gespannes (Seitenwagen bis1200 ccm).

50 Jahre Rennsport

Aufgefallen ist im Fahrerfeld auch ein besonderer Pilot: Helmut Sommer. Ein halbes Jahrhundert lang ist der 78-Jährige schon auf den Rennstrecken als Fahrer unterwegs. 2012 schaffte er auf seiner Eigenbau-Maschine sogar den Titel Bergeuropameister. „Und jedes Jahr habe ich auch einmal einen Sturz gebaut“, grinst er am Ende des Gespräches. Diesmal reichte es in der Klasse Rennmaschinen bis 125 ccm zu Platz zwei. „Am 22. Juli werde ich 79 Jahr alt, dann packe ich den Achtziger an. Rennfahrern werde ich dann aber auch noch“, lacht er im Gespräch mit der BezirksRundschau.

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