Neuer Sport mit altem Blech

„Der erste Verlierer steht rechts neben mir. Mein Fanclub klatscht für mich.“ 
„Wenn du beim Rennfahren das Hirn ausschaltest, kommst du nicht weit. Als Hitzkopf hast du auf der Rennstrecke keine Zukunft“
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  • „Der erste Verlierer steht rechts neben mir. Mein Fanclub klatscht für mich.“
    „Wenn du beim Rennfahren das Hirn ausschaltest, kommst du nicht weit. Als Hitzkopf hast du auf der Rennstrecke keine Zukunft“
  • hochgeladen von Werner Gattermayer

Fink Markus siegt am Salzburgring
Auf der Überholspur: Sechs Starts – fünf Siege, ein zweiter Platz
ULRICHSBERG (gawe) – „Oida, das ist unser erstes Langstreckenrennen“ hat mich mein Teamkollege „Lenzi“ am Slovakiaring nervös gemacht – aber auch motiviert. Schließlich haben wir dann „das geilste Rennen meines Lebens“ gewonnen“ schildert Markus den Weg zum Sieg. Im Histo Cup (Autos bis Baujahr 2001), dem „rasenden Museum“, stand er heuer fünfmal ganz oben am Stockerl. „Einmal hat es „nur“ zu Platz zwei gereicht“ schildert Wiederholungstäter Markus Fink seine tolle Vollgassaison 2013.
„Sobald du auf die Startlinie rollst, hast du den Tunnelblick“ erzählt der 41jährige davon, wie er nach dem Start möglichst unfallfrei an den Gegnern vorbeikommen will: „Drehzahl und Pulsschlage steigen. Du blendest alles aus und konzentrierst dich nur mehr auf die Strecke“ . Mit 168 km/h im Schnitt bringt er auf dem Salzburgring den Asphalt zum Glühen: Gibt er seinem BMW die Sporen, galoppieren 380 Pferde unter der Haube los. Der Motor dreht willig hoch und stimmt dabei ein freudiges Röhren an, das so manchem modernen Sportwagen gut anstehen würde.
Kämpferherz gefragt
238 km/h im sechsten Gang zeigt das Getriebediagramm eingangs der berüchtigten Fahrerlagerkurve am Salzburgring an – eine echte Mutprobe. Seine Gefühle vor dieser Kurve schildert der Gaspedalartist so: „“Leck mich am A..., jetzt musst du die Hinterbacken zusammenkneifen. Bei vielen Fahrern geht da ein Achterl Flüssigkeit in die Hose“. Ist er hier länger nicht gefahren, geht er hier vom Gas: „Du brauchst ein paar Runden, um den richtigen Bremspunkt zu finden.
Freunde muss man haben.
Siegen gelingt nicht immer: „ 2009 habe ich mich am Pannoniaring verschaltet. Ich habe den dritten Gang statt dem fünften erwischt. Fatale Folge dieser ungewohnten Drehzahlerhöhung: Totaler Motor Exitus - Ventile verbogen, Nockenwellenkasten herausgerissen. „Ein Freund hat mir die neuen Teile von zu Hause gebracht. Meine Cousine (= Mechanikerin) hat die Ventile eingeschliffen“. Schließlich war ein zweiter Platz der Lohn dieser „Nacht und Nebelaktion“. – Viel Arbeit für Chefkoch und „Chefschraufer“ Christian „Kochei“ Schasching.
Aus zwei mach eins
Schraufen war auch am Beginn seiner Vollgaslaufbahn angesagt: „Wir hatten zwei Wracks. Eines war vorne ein Totalschaden, das andere hinten. Wir haben beide in der Mitte auseinander geschnitten und neu zusammengeschweißt“ beschreibt „Goili“ (= Schusterbua aus Ulrichsberg) die Entstehungsgeschichte seines Dienstwagens. Das reanimierte Geschoß präsentiert sich jetzt frisch geschneuzt, gekampelt und hört auf den Namen BMW M 3 E 30 (Hubraum 3 Liter).
Gibt es am Rennauto ein Problem, tauchen beim KFZ Meister wieder Gedanken an andere Sportmöglichkeiten auf: „Vielleicht hätte ich doch beim Golfspielen bleiben sollen“ . Allerdings siegt dann die Erkenntnis: „Dabei habe ich mir die Finger verstaucht. Rennfahren ist für mich weniger gefährlich“. Freude über diese Entscheidung auch beim Platzwart des Golfplatzes, wo das PS -Ass bei seinen ersten Versuchen „den Rasen umgeackert hat“.
Vielleicht auch deshalb günstig, weil der Benzinanteil in seinem Blut höher sein dürfte, als in dem seiner Mitmenschen.

Fotos: gawe

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