Platz 6 und WM-Gold im Team im Berglauf für Sandra Koblmüller
ROHRBACH-BERG. Im polnischen Karpacz wurden im Rahmen der World Mountain Running Association (WMRA) die diesjährigen Weltmeisterschaften im Berglauf ausgetragen. 36 Kilometer und 2.110 Höhenmeter mussten die Teilnehmer in zwei Runden, die nicht ident waren, aber beide Male zum Gipfel der Schneekoppe führten, absolvieren. Bei widrigen Bedingungen mit nur drei Grad Celsius am Gipfel, Nebel, Regen, Wind und rutschigem Terrain stellten sich 76 Damen aus 21 Nationen dieser Challenge. Für Österreich am Start waren die Rohrbach-Bergerin Sandra Koblmüller (Haderer Sports Team), sowie die zwei Tirolerinnen Katharina Zipser (SK Rueckenwind) und Karin Freitag (LG-DECKER Itter).
Zum ersten Mal Gold für Österreich
Koblmüller kam nach einem spannenden Rennlauf und einer Zeit von 3:19:43 schließlich auf Platz 6 überglücklich, aber körperlich längst an ihren Grenzen, ins Ziel. Nach dem 9. Platz im letzten Jahr war dies ihre bisher beste WM-Platzierung. Zusätzlich gab es noch eine Teamwertung nach Geschlecht, wo die besten drei Damen/Herren aus einer Nation gewertet werden. Hier konnten die drei Österreicherinnen durch eine unglaubliche Teamleistung punkten und damit das erste Mal in der Geschichte die Goldmedaille im Team für Österreich holen.
Mit den Rängen 6, 10 und 12 – und somit 28 Platzierungspunkten – siegte das ÖLV-Trio vor Großbritannien (30 Punkte = 1./5./24.), Rumänien (31 Punkte = 4./11./16.), Italien (42 Punkte = 3./17./22.), Polen (43 Punkte = 2./18./23.) und den USA (44 Punkte = 7./8./29.). Insgesamt 17 Nationen kamen mit einem Team in die Wertung.
"Für mich ging ein Traum in Erfüllung"
„Für mich ging ein kleiner Traum in Erfüllung. Ich träumte schon als Kind immer davon einmal Weltmeisterin zu werden", sagt Koblmüller, ergänzt jedoch: "es war hart und ich habe gelitten, doch bis zum Schluss versucht, das Beste herauszuholen." Vor allem auch das Training war in den letzten Wochen davor für die Rohrbach-Bergerin kräfteraubend gewesen: "Ich hatte mir Anfang des Jahres diese Weltmeisterschaft als Saisonhighlight ausgesucht und trainierte sehr fokussiert darauf hin. Meine Formkurve entwickelte sich perfekt bis sechs Wochen vor der WM, doch dann kamen mir eine bakterielle Entzündung, Antibiotika und zwei Wochen Laufpause in die Quere." Somit waren ihr nur noch drei wirkliche Trainingswochen übrig geblieben, die sie – geschwächt vom Antibiotikum – trotzdem wie geplant durchzogen hatte und dafür ihre letzten Kraftreserven aktiviert hatte. "Trotz Taperphase merkte ich, das meine Fitness bei der WM noch nicht zu 100 Prozent wieder hergestellt war, trotzdem habe ich mein Maximum herausgeholt und bin sehr stolz auf das Ergebnis! Doch ich weiß auch, dass da noch Potential nach oben ist", schmunzelt sie.
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