Auf der Suche nach einem Netz: Funklöcher im Bezirk
In mehr als der Hälfte der Gemeinden des Bezirkes gibt es nach wie vor Funklöcher: Zeit, zu handeln?
BEZIRK (anh). Immer mit dem Handy erreichbar und rund um die Uhr online. Für die meisten ist das schon Normalität. Doch trotz zunehmender Digitalisierung gibt es noch immer Funklöcher: im Bezirk in 25 der 40 Gemeinden. Dies verrät die vorläufige Netzwerkkarte der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH.
Kein Empfang im Gasthaus
Eines dieser Funklöcher liegt in Raiden (Gemeinde Haslach). Tanja Bürscher wohnt in dem kleinen Ort und berichtet: „Das Telefonieren funktioniert daheim einwandfrei, aber mit dem Internet gibt es oft Probleme. Am schlimmsten ist es mit dem Netz beim Gasthof zur großen Linde drüben.“ Charly Bavarsad, der Wirt des benachbarten Restaurants, bestätigt dies: „Das Telefonieren mit dem Handy ist nur draußen störungsfrei möglich.“ Konkrete Beschwerden über Funklöcher hätte es laut Bürgermeister Dominik Reisinger aber bis dato noch nicht gegeben. Die Bedeutung eines flächendeckenden Netzempfanges sei jedoch – gerade für Betriebe – unumstritten.
Geduldiges Kirchbach
Auch in Kirchbach (Gemeinde Peilstein) sei die Lage laut Bürgermeister Franz Lindinger „ärgerlich“ und definitiv „verbesserungswürdig“. Dort ist das Telefonieren – vor allem von der Schlosserei Kübelböck bis zum Dorfende – mit dem Handy nur an bestimmten Stellen möglich. „Ich bin froh, dass ich nicht direkt unten im Dorf wohne. Bei uns geht es mit dem Empfang“, erzählt die Kirchbacherin Viktoria Anzinger, die etwas außerhalb wohnt. Man hätte bei A1 schon nachgefragt – bislang aber ohne Erfolg. „Gott sei Dank sind die Bürger geduldig und gehen mit der Situation gelassen um“, betont Lindinger. Auch Viktoria Anzinger sagt: „Ich finde es gar nicht so schlimm, man muss ja nicht immer erreichbar sein.“
Funkstille im Mühltal
Anderer Schauplatz, gleiches Problem: In der Iglmühle (Gemeinde Auberg) ist Empfang Mangelware. „Wir haben überhaupt kein Festznetz und kein Internet“, berichtet der Betroffene Markus Breiteneder und ergänzt: „Mein Sohn geht bald in die Schule und wird zum Außenseiter werden, wenn das so bleibt.“ Bei Aubergs Bürgermeister Michael Lehner sind diesbezüglich schon viele Beschwerden eingegangen. Zudem sei es vor einiger Zeit – trotz Intervention der Gemeinde – nicht einmal möglich gewesen, für einen Betrieb einen Festnetzanschluss zu bekommen. „Laut A1 wären beim Wählamt keine Anschlüsse für diesen Bereich mehr frei gewesen. Jetzt liegt ein Umwidmungsantrag vor, um eine Funkanlage aufstellen zu können“, sagt Lehner. Ob sich dadurch der Empfang im Mühltal verbessern wird, bleibt abzuwarten. In puncto Breitbandinitiative hofft Lehner auf Verbesserungen, befürchtet aber, dass davon nur die Ortszentren profitieren könnten.
Bisher registrierte Funklöcher im Bezirk
Aigen-Schlägl: Mooswiese, Natschlag
Altenfelden: Atzesberg
Arnreit: Moosham
Auberg: Iglmühle
Haslach: Raiden, Rebenleiten, Sternwaldstraße
Helfenberg: Thurnerschlag
Hofkirchen: Niederranna
Julbach: Niederkraml, Eichenweg
Kirchberg: Winzberg
Kleinzell: Steining, Am Erdhügel, Apfelsbach
Kollerschlag: Rohrbacher Straße
Lembach: Linzerstraße
Lichtenau: Oedt
Nebelberg: Stift am Grenzbach
Neufelden: Erdmannsdorf
Neustift: Kramesau
Niederwaldkirchen: Steinbach, Uttendorf, Baumgartsau, Drautendorf
Oberkappel: Leitenweg
Oepping: Götzendorf
Peilstein: Stifterstraße, Geretschlag, Kirchbach
Rohrbach-Berg: Volksfeststraße, Mitterfeld, Hopfengasse, Steineck, Gollnerweg, Neundling, Hintring
Schönegg: Piberschlag, Guglwald
St. Johann: Pesenbachstraße
St. Martin: Windorf, Plöcking, Bimberg
St. Ulrich: Bergerweg
Ulrichsberg: Breitenstein
Die Daten wurden der digitalen Netzwerkkarte (www.netztest.at/de/Karte) der Rundfunk- und Telekom-Regulierungs GmbH entnommen (Stand: 15. September 2015). Sie soll eine Vorstellung vermitteln, welche Übertragungsraten in einem bestimmten Gebiet bei bestimmten Betreibern beziehungsweise unter Verwendung bestimmter Geräte möglich sind. Die Übersicht wird laufend ergänzt und erweitert. Auf dieser Homepage können auch selbst Verbindungen getestet werden.
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