Douglasienversuch: Die Fichte der Zukunft?
600 Douglasien werden auf einem Feld in St. Martin gepflanzt und wissenschaftlich begleitet.
ST. MARTIN (wies). Der Wind blies den Bioschülern um die Ohren, als sie vorige Woche mit Spaten und Maßband bei der Brauerei Hofstetten angerückt waren. Es galt 600 Douglasien zu setzen, ein Wildgatter von Peter Krammer wurde damit bestückt. "Wir setzen vier speziell für den Landesforstdienst im Topf gezogene Douglasien-Pflanzen aus Frankreich und den USA", erklärt Martin Polli, Leiter des Forstdienstes der Bezirkshauptmannschaft Rohrbach. Die Samen wurden von der Firma Lieco (Liechtenstein Containerpflanzen) ausgewählt und in der Steiermark gezogen. "Diese Form der Aufforstung ist für uns deswegen so lehrreich, weil wir dannach trachten, eine für die Zukunft stabilere und klimaresistentere Baumart neben oder als Ersatz für die anfällige Fichte zu etablieren", erklärt er. In einigen Orten Österreichs habe sich diese Pflanzenart schon seit mehr als 100 Jahren bewährt, weil sie klimaresistenter und sturmbeständiger sei. Derzeit gibt es auch noch keinen Schädling – wie der Borkenkäfer bei der Fichte – welcher der Douglasie zusetzen könnte.
Holzart ähnlich der Lärche
"Die Douglasie passt sehr gut auf den sauren Urgesteinsboden und weist deutlichen Massemehrzuwachs auf", erklärt Andreas Schuster vom Landesforstdienst. Beide Behörden sowie die Boku-Uni Wien begleiten das Projekt zukünftig langfristig. "Das Holz und die Holzeigenschaft der Douglasie ist wiederum sehr interessant, es ähnelt sehr stark dem der Lärche", sagt er. Die Bäume können zwischen 30 und 50 Meter hoch wachsen.
Die Versuchsfläche von 1,6 Hektar wurde von Braumeister Peter Krammer zur Verfügung gestellt: "Ich sehe es als Investition in die Zukunft. Ich bin generell offen, wenn es um Versuche geht."
Nun haben die Douglasien Zeit, im Bezirk Wurzeln zu schlagen – aber sie werden von den Experten viele Jahre – Jahrzehnte – dabei beobachtet.
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