"Eiszeit an den Zinsmärkten" – Sparkasse gewährte Blick hinter Kulissen

BEZIRK ROHRBACH. Banken erleben derzeit turbulente Zeiten. Klaus Klopf, Vorstandsdirektor der Sparkasse Mühlviertel West ließ interessierte Kunden ein wenig hinter die Kulissen einer Bank blicken.

Erwin Scherrer, bei der SMW für Private Banking zuständig, zeigte wirtschaftliche Ereignisse und Krisen der vergangenen 15 Jahre auf, deren Auswirkung auf Zinsen, Anleihen und Aktien sehr heftig waren. Gier und Angst habe in dieser Phase die Kunden begleitet. Panik sei jedoch meist ein schlechter Ratgeber – dies habe sich auch so in den letzten Jahren bestätigt. Nur jene Anleger, die auch Schwankungen aushielten und das nötige Durchhaltevermögen besäßen, seien für risikoreiche Veranlagungen geeignet. Glücklich könnten sich aktuell jene Kunden schätzen, die zur richtigen Zeit Anleihen mit hohen Zinsen gekauft hätten und davon noch immer profitierten. Mehr als ein „Körberlgeld“ zahlen Firmen an ihre Aktionäre in Form von Dividenden aus, die Renditen dieser Ausschüttungen bewegen sich im Jahr 2014 bei guten Unternehmen zwischen drei und fünf Prozent.

Mag. Johann Griener, Anlageexperte der Erste-Sparinvest KAG gab einen Überblick über die Chancen und Risiken der Zins- und Aktienmärkte. Die Zinsmärkte würden stark von den Strategien der Notenbanken beeinflusst. Es sei davon auszugehen, dass die Europäische Zentralbank in den kommenden Quartalen die Nullzins-Politik beibehalten werde und weitere Maßnahmen zur Stützung des Finanzsystems einleiten werde. Erwartet werde u.a. eine massive Ausweitung der Geldmenge. Das Fazit von Griener: Anleger werden sich auf Zeiten mit niedrigeren Erträgen einstellen müssen. Eine Abgeltung der Inflation wird nur mit entsprechendem Anlage-Risiko erreichbar sein. In diesem Umfeld stellten Aktien die attraktivste Anlageklasse dar, die je nach Risikoeinstellung des Anlegers in jedem ausgewogenen Portfolio gewichtet werden sollte. Der Weg zum Anlageerfolg führe über eine Mischung unterschiedlicher Veranlagungen und nicht in der Konzentration auf eines oder wenige spekulative Investments.