Neuer Sozialmarkt und Secondhand in Rohrbach-Berg
"Jeder darf den Markt nutzen"

Bei einem gemeinsamen Rundgang sprach Erwin Hehenberger (re.) über das System der OÖ Tafel. | Foto: BRS/Preining
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  • Bei einem gemeinsamen Rundgang sprach Erwin Hehenberger (re.) über das System der OÖ Tafel.
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Seit 3. Jänner gibt es in der Pfarrgasse 6 in Rohrbach-Berg einen Sozialmarkt und Secondhand-Laden, der in Zusammenarbeit mit der Freien Christengemeinde und der OÖ Tafel entstanden ist. Nun folgte die offiziell Eröffnung, an der auch Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer teilnahm.

ROHRBACH-BERG, WELS. Lebensmittel jeglicher Art, Hygieneartikel, Brot aus der Region, aber auch Kleidung, Schuhe oder Schmuck: Der Sozialmarkt und Secondhandladen in Rohrbach-Berg bietet Menschen, die aufgrund ihrer Einkommenssituation auf günstigere Angebote angewiesen sind, die Möglichkeit, zu ermäßigten Preisen einzukaufen. Das Besondere an dem Laden in der Pfarrgasse: "Jeder darf den Markt nutzen", erklärt Helga Wögerbauer den Unterschied zu vielen vergleichbaren Läden. Sie betreibt den Shop vor Ort gemeinsam mit ihrer Kollegin Lisa Hehenberger. Das Konzept des Ladens sieht es vor, dass alle vor Ort zu günstigeren Konditionen einkaufen können. Zusätzlich dazu gibt es den Einkauf mit der Berechtigungskarte, wodurch dieser nochmals günstiger wird. Als Richtwert für die Karte gilt der Bezug der Sozialhilfe. Um Missbrauch zu verhindern, werden dafür auch bestimmte Dokumente verlangt: dazu gehört die Haushaltsgemeinschaft-Bestätigung, der letzte Verdienstnachweis (ab 18 Jahre) sowie ein Versicherungsdatenauszug (ebenfalls ab 18 Jahren).  Danach wird die Berechtigung für zwei Jahre ausgestellt und nach Ablauf der Zeit wieder geprüft. Ausgenommen sind Pensionisten, die eine unbefristete Genehmigung erhalten. 

Angebot kommt an

Obwohl der Laden noch nicht einmal zwei Wochen geöffnet hat, wird dieser bereits gut angenommen. Zwischen 25 und 30 Berechtigungskarten haben man allein in diesem Zeitraum ausgestellt, berichtet das Team bei der offiziellen Eröffnungsfeier. "Es ist sehr gut angelaufen", erzählt Wögerbauer, die neben einer weiteren Mitarbeiterin auch auf die Unterstützung von sage und schreibe 27 Ehrenamtlichen und sechs - ebenfalls ehrenamtlich tätigen - Chauffeuren zählen kann. Letztere kümmern sich um die Abholung der Ware von verschiedensten Geschäften. Unter ihnen befinden sich auch einige aktive Pensionisten. "Wir können aus einem vollen Topf schöpfen", freut sich Wögerbauer. 

Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung

Neben dem Ziel, Menschen in schwierigen finanziellen Lebenslagen zu helfen, sagt der Markt, der über ein eigenes Lager, ein Kühlhaus und eine Kleidersortiererei verfügt, auch der Lebensmittelverschwendung den Kampf an. Vieles, was anderenorts nicht mehr verkauft wird, sei noch völlig in Ordnung und könne nach wie vor genutzt werden. 

Langjähriger Leerstand behoben

Beim offiziellen Eröffnungsakt waren neben Bürgermeister Andreas Lindorfer und der Landtagsabgeordneten Gertraud Scheiblberger auch Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer anwesend, der die Wichtigkeit von Sozialmärkten gerade in Zeiten wie diesen lobte: "Die Sorgenfalten sitzen derzeit tief, was die Teuerung betrifft. Wir machen als Land OÖ einiges, was die Valorisierung der Sozialhilfe betrifft, was unser sehr umfassendes Unterstützungspaket im Bereich der Wohnbeihilfe oder was den Heizkostenzuschuss betrifft. Aber ich bin dankbar für jede Initiative, die schaut, dass der Kitt, die Unterstützung in unserer Gesellschaft, nicht immer nur auf die Frage reduziert wird, was der Staat leisten und tun kann, sondern dass Solidarität immer eine Aufgabe ist, die über den Staat hinaus geht." Gleichzeitig appellierte Hattmannsdorfer auch an Offizielle und Betriebe aus dem Bezirk, den Markt der OÖ Tafel zu unterstützen, in dem Waren zur Verfügung gestellt werden. 

Auch Bürgermeister Andreas Lindorfer bedankte sich bei dem Team des neuen Marktes, der sich auch darüber freut, "dass ein langjähriger Leerstand in dem Haus im Erdgeschoss behoben wird und einfach wieder Leben in die Pfarrgasse einkehrt." Früher sei das Haus unter anderem die Heimat einer der ersten Supermärkte der Stadt Rohrbach gewesen. Abschließend wünschte auch dieser dem Team viel Erfolg und dass das Angebot gut angenommen werde.

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