Neue Wege der Ärzte-Ausbildung in Linz

Die OÖGKK und die medizinische Fakultät arbeiten eng zusammen. | Foto: Foto: kasto panthermedia
  • Die OÖGKK und die medizinische Fakultät arbeiten eng zusammen.
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OÖ. Die neue medizinische Fakultät löst hohe Erwartungen aus. Wohin sich die Ärzteausbildung „made in Linz“ entwickeln soll, stand im Zentrum des vierten Gesundheitsempfangs der OÖGKK. Es diskutierte eine hochkarätige Runde aus Wissenschaft, Politik, Medizin und Gesundheitsversorgern. Fazit: Die Zukunft bringt einen rasanten medizinischen Fortschritt und neue Versorgungsformen: Dies gilt es in von Anfang an den Linzer Studenten zu vermitteln. „Auch beim Thema Medizinuni steht die OÖGKK im Dialog mit der Politik, den Ärzten und der Wissenschaft. Wir kommen aus unterschiedlichen Systemen, bewerten Fragen oft anders. Doch für uns alle steht der gut versorgte Mensch im Zentrum“, begrüßte OÖGKK-Obmann Albert Maringer mehr als 100 Gäste im Linzer Fachambulatorium der OÖGKK. „Die Ärzte der Zukunft müssen verstehen, wie die Gesundheitsversorgung als ganzes System funktioniert. Medizin und andere Gesundheitsberufe werden enger kooperieren und Patienten vernetzt betreuen“, so der Obmann-Stv. Julius Stiglechner.

Kooperation zwischen OÖGKK und Medizinuni
Die konkrete Verbindung der OÖGKK zur Medizinuni brachte OÖGKK-Direktorin Andrea Wesenauer auf den Punkt: „Die OÖGKK versorgt in Oberösterreich mehr als 1,2 Millionen Versicherte mit Gesundheitsleistungen. Ärzte zählen daher die OÖGKK zu den wichtigsten Partnern, wenn es um die Erfüllung ihres ureigensten Auftrags geht. Gemeinsam mit den Medizinern von morgen müssen wir zukünftige Herausforderungen meistern, etwa eine steigende Lebenserwartung bei gleichzeitiger Zunahme chronischer Erkrankungen. Die OÖGKK kennt den Versor-gungsbedarf und die gesellschaftliche Entwicklungen – die Uni hat das Know-How zum medizinischen Fortschritt und kann innovative, bedarfsorientierte Lösungen erforschen. Die enge Kooperation zwischen unseren Einrichtungen ist so gesehen selbsterklärend.“

Uni als „Seismograph“
Einen interessanten Vergleich brachte Landeshauptmann Josef Pühringer: „Eine Uni muss wie ein Seismograph funktionieren. Sie muss Erfordernisse früh erkennen, um die Ausbildung darauf abzustimmen. Fest steht aber: Auch die Ärzte der Zukunft werden den Menschen mögen müssen. Diese ärztliche Tugend muss die Uni in Linz – bei allem medizinischen Fortschritt – ebenso vermitteln“. Der Linzer Vizebürgermeister Christian Forsterleiter hob die technologische Komponente der künftigen Ärzteausbildung hervor: „Internet und IT werden auch in die ärztliche Arbeitswelt immer mehr Einzug halten. Enge Vernetzung und interdisziplinäre Zusammenarbeit über Abteilungsgrenzen hinweg sind schon jetzt üblich, etwa im AKh Linz.“

Neue Versorgungsformen – neue Ausbildungswege
Breiten Konsens gab es darin, dass die Zukunft neue Formen der Gesundheitsver-sorgung bringen werde, etwa PHC-Gesundheitszentren (Primary Health Care). Auch die Schwerpunkte der Ärzteausbildung würden sich dadurch verändern. „Public Health“ – also die Forschungsfrage, woher Gesundheit kommt – wird in der bislang sehr krankheitsorientierten medizinischen Lehre mehr Raum bekommen. Allerdings dürfte dies nicht zu Lasten des medizinischen Handwerks passieren, wie der Präsident der Ärztekammer für OÖ, Peter Niedermoser pointiert feststellte: „Es ist gut, wenn sich ein Arzt mit Public Health auskennt. Das nützt aber nichts, wenn er dafür einen Blinddarm nicht mehr findet.“

„Immenser Erwartungsdruck“ an Wissenschaft

Der Gesundheitsempfang zeigte insgesamt, dass von vielen Seiten hohe Ansprüche an die neue medizinische Fakultät gestellt werden. Dazu der designierte Rektor der Johannes Kepler Universität (JKU), Lukas Meinhard: „Es gibt einen immensen Erwartungsdruck an die Wissenschaft. Die JKU hat einen sehr guten Lehrplan aufgestellt. Medizinisches Handwerk und der Fortschritt sind gleichermaßen berücksichtigt. Umgekehrt muss aber auch das Gesundheitssystem der Zukunft für unsere Absolventen responsiv sein. Das bedeutet: Wenn wir etwa jetzt Allgemeinmediziner ausbilden, dann sollte diese Richtung in einigen Jahren auch noch vom Gesundheitssystem gefragt sein.“

Arzt im Jahre 2030: „Präzisionsmedizin“ und Teamarbeit
Das Medizinstudium ist sehr komplex, der gesamte Ausbildungsweg lang. Der Vizerektor der JKU, Ferdinand Hofstädter, rechnet mit einem Berufseinstieg der ersten Absolventen in zwölf bis fünfzehn Jahren: „Eine Prognose über die Situation in fünfzehn Jahren ist aber sehr schwierig, der medizinische Fortschritt rasant. Wir müssen dennoch versuchen, unsere Studenten darauf vorzubereiten. Ein großer Trend zeichnet sich in Richtung Präzisionsmedizin ab. Das bedeutet, man wird Krankheiten viel spezifischer behandeln als heute. So können künftig weniger – dafür genauer wirksame – Medikamente verschrieben werden. Ein Trend wird zudem sein, dass Ärzte stärker in Teams zusammenarbeiten. Auch auf diese Situation müssen wir die Studenten vorbereiten.“

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