Technik aus Nebelberg treibt neuen Geländewagen an

Der neue Mercedes-Benz G 63 AMG 6X6 wird von Technik aus Nebelberg angetrieben. | Foto: Foto: Daimler
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NEBELBERG (anh). Egal ob Wüste oder Wasser, egal ob Sonne oder Regen – der neue Mercedes-Benz G 63 AMG 6X6 passt sich jeglichen Fahrverhältnissen und Bedingungen an. Eine starke Motorisierung, eine adäquate Bereifung sowie die neueste Technik stecken in dem Geländewagen. Und auch mit Mühlviertler Know-how glänzt der Offroader: Einige seiner Antriebskomponenten werden von der Firma Oberaigner Powertrain GmbH in Nebelberg hergestellt. "Ich würde sagen, es ist vielleicht das schönste – oder zumindest für Männer attraktivste – Produkt, in dem Technik von uns drinnen steckt", schmunzelt Geschäftsführer Georg Oberaigner. Der Geländewagen punktet mit einem AMG 5,5-Liter-V8-Biturbomotor sowie einem AMG Speedshift Plus 7G-Tronic Automatikgetriebe mit drei Fahrprogrammen und einer automatischen Zwischengasfunktion. Sechs Räder treiben das Fahrzeug an, das außerdem über eine Geländereduktion im Verteilergetriebe verfügt, genauso wie über Portalachsen, fünf während der Fahrt sperrbare Differenziale und eine überaus schnelle Reifendruckregelanlage.

Als Militärfahrzeug geplant

Das Geländefahrzeug ist vor allem deswegen außergewöhnlich, weil es Elemente aus der bewährten zivilen G-Klasse von Mercedes-Benz und seiner Luxus- und Performance-Sparte AMG mit Komponenten aus dem Militärbaukasten vereint. Ein Beispiel dafür ist, dass sich die Räder nicht wie üblich auf Höhe der Achsmitte befinden, sondern wesentlich weiter unten liegen, was durch ein neu konzipiertes Portalachsgetriebe möglich ist. "Die Bodenfreiheit wächst damit auf fast einen halben Meter. Weil der G 63 AMG 6X6 keine Einzelrad-, sondern eine Einzelachsaufhängung nutzt, arbeiten alle drei Starrachsen autark und gewähren damit den bestmöglichen Kraftschluss zum Boden", so der Hersteller.
Der Grund für die eingebauten Innovationen aus dem Gebiet des Militärs ist, dass der Offroader ursprünglich als Militärfahrzeug vorgesehen war. "Die australische Armee schrieb eine neue Fahrzeugflotte aus. Dabei sollten Geländewagen mit 4x4-Antrieb, sowie Geländewagen mit 6x6-Antrieb beschafft werden. Nachdem mit anderen Firmen keine zufriedenstellenden Kooperationen zustande gekommen waren, wurden wir schließlich gefragt", erzählt Georg Oberaigner und ergänzt: "Da wir parallel schon an dem 6x6-Antriebskonzept für den Sprinter gearbeitet haben, haben wir das dann auf die G-Klasse adaptiert. Und so kam in nicht mal einem halben Jahr ein fertiger Prototyp heraus. Dieses Fahrzeug wurde dann der australischen Armee für Testzwecke zur Verfügung gestellt und hat sich bewährt."

Für den Zivilmarkt adaptiert

"Der Geländewagen wurde sodann zwei Jahre lang in Australien auf Herz und Nieren getestet, ehe Daimler einen Auftrag über bislang 2146 Fahrzeuge samt 30 Jahre Wartungsvertrag und Aufbauten in einem Gesamtwert von knapp 200 Millionen Euro erhalten hat", erzählt der Geschäftsführer weiter. Das Militärfahrzeug wurde dann auch anderen Armeen vorgestellt, so hat auch zum Beispiel die schwedische Armee einige dieser Autos im Einsatz.
Das Fahrzeug erregte aber weit über den militärischen Einsatz hinaus Aufsehen und stieß vor allem im arabischen Raum auf große Resonanz. Daher kam es zu dem Entschluss, den Offroader auch auf dem Zivilmarkt anzubieten. "Man hat dem Fahrzeug dann eine starke AMG-Motorisierung mit einem V8-Motor mit 544 PS verpasst, riesige 37-Zoll-Felgen raufgepackt und in einen Pickup verwandelt", erklärt Georg Oberaigner und ergänzt: "Diese Komponenten werden bei Oberaigner Powertrain GmbH in Nebelberg hergestellt." Für 379.000 Euro (exkl. Steuern) kann man sich das Kraftpaket in die Garage holen. Prominentester Kunde ist übrigens der US-amerikanische Schauspieler und Pokerspieler Dan Bilzerian, der etwa in dem Streifen "The Equalizer" aus dem Jahre 2014 mitwirkte.

Fahrzeugteile für die ganze Welt

Das Hauptprodukt des Standortes Nebelberg der Firma Oberaigner ist jedoch der Allradantrieb für den erfolgreichsten Transporter am Markt, den Mercedes-Benz Sprinter. "Seit 2015 wird auch der nordamerikanische Markt, das heißt die USA und Kanada, beliefert, wodurch sich die Produktionsmenge der Komponenten für den Sprinter 4x4 in Nebelberg nahezu verdoppelt hat", berichtet der Geschäftsführer. Um diesen großen Anforderungen gerecht zu werden, arbeiten momentan knapp 95 Personen im Unternehmen in Nebelberg, insgesamt beschäftigt die Oberaigner-Gruppe rund 225 Mitarbeiter.

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