Fischer wollen geregelte Schusszeit für Fischotter

Der FIschotter ist weiterhin großes Thema. | Foto: Foto: Fotolia/Sven Rausch
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BEZIRK (anh). Große Freude herrschte bei den Fischern, als sie im Dezember den Bescheid über den Fang und Abschuss einer unbeschränkten Anzahl an Fischottern in der Steinernen Mühl zwischen Haslach und Helfenberg zugestellt bekamen. "Die Frühjahrsbefischung 2017 und die Herbstbefischung 2017 zeigten nämlich einen katastrophalen Zustand der Biomasse", sagte Norbert Salburg, Obmann des Fischereireviers Rohrbach bei der diesjährigen Vollversammlung. Vom 1. November bis zum 28. Februar können nun Fischotter in Oberösterreich an vier Flüssen durch Abschuss und Fang einer Lebendfalle und vom 1. März bis 31. Oktober durch Fang einer Lebendfalle entnommen werden. Für die nächsten drei Jahre ist diese Entnahme fixiert. Das Problem dabei? – "Jäger müssen erst wieder lernen, wie man Marder mit einer Lebendfalle fängt", so Salburg. Wer über Wissen darüber verfügt, solle sich daher mit dem Geschäftsführer in Verbindung setzen. "Unser Ziel nach diesem dreijährigen Beobachtungszeitraum ist jedoch, dass der Fischotter in der Zeit von 1. November bis 28. Februar in ganz Oberösterreich eine geregelte Schusszeit bekommt", informierte der Obmann. Durch die insgesamt sechs Befischungen kommen auf das Revier Mehrausgaben zu. Auch hier hofft man auf Mitarbeit durch die Mitglieder. 

Keine Fische, keine Frösche 

Vermutlich wegen des Fischmarders, der die Bäche leer frisst, kommen auch weniger Frösche, Blindschleichen und Ringelnattern in Gewässern vor. Diese Beobachtungen machten diverse Teichbesitzer. "Ich glaube, man darf sich fragen, wo hier bei den Fröschen und Schlagen die NGOs sind", appellierte Salburg an Tierschutz-Initiativen, das Problem mit dem Marder weitläufiger zu sehen. 
Unverändert sind auch jene Probleme hinsichtlich der Gülleausbringung. Bei der Obmänner-Konerenz der Landwirtschaftskammer Oberösterreich hielt Thomas Wallner jedoch ein sehr umfassendes Referat über die Probleme und gesetzlichen Bestimmungen der Gülleausbringung. "Sollten sich die Landwirte diesen Vortrag zu Herzen nehmen, so wären auf einen Schlag alle Probleme zwischen Landwirtschaft und Fischerei gelöst", ist sich Salburg sicher. 

Fischssterben – Studie deckt Gründe auf

Im Spätherbst 2014 hat sich in der Großen Mühl im Bereich von Ulrichsberg bis Neufelden ein großräumiges Fischsterben ereignet. Seit August 2015 wurden daher monatlich vier Fische von verschiedenen Stellen entnommen und an der Universität Wien untersucht. Die Ergebnisse flossen in eine umfassende Studie über die Fischgesundheit von Bachforellen und Wildfischen in ausgewählten, österreichischen Gewässern ein. Ausgangssituation der Verfasser dieser Untersuchung war die Tatsache, dass in verschiedenen Regionen Europas aktuell eine Änderung der aquatischen Fauna und insbesondere ein Rückgang der Bachforellen beobachtet werden kann. Während veränderte Umweltbedingungen und der Besatz mit genetisch unpassenden Fischen als Einflussfaktoren bereits vielfach untersucht worden sind, war der Beitrag von Infektionskrankheiten zum Rückgang der Populationen bisher kaum Gegenstand von Studien. Im Laufe eines Jahres wurden daher monatlich Fische von 20 Entnahmestellen aus 15 Fischen beprobt. Die Studie konnte dabei – zum ersten Mal in Österreich – eine weite Verbreitung – über 50 Prozent – des Erregers der Proliferativen Nierenerkrankung (PKD) nachweisen. Darüber hinaus wurden weitere Infektionserreger festgestellt. Während für die Verbreitung von PKD Umweltfaktoren eine große Rolle spielen, ist für die Verbreitung der anderen Erreger der Besatz mit Fischen aus Aquakultur maßgeblich verantwortlich. Fische, die nachweislich frei von diversen Erregern sind, sind daher für den Besatz von Freigewässern unabdinglich. "Bei der Herkunft der Fische ist daher große Vorsicht geraten", so Amtstierarzt Georg Furtmüller. Fische ohne Zeugnisse bzw. Zertifikate des Amtstierarztes könnten solche Erreger verstärkt einschleppen. 

Statistisches und Neuigkeiten

• Der Einfall von Kormoranen war im letzten Winter ähnlich stark wie in den Vorjahren. Das Fischereirevier Rohrbach zahlt für jeden geschossenen und an die Bezirkshauptmannschaft Rohrbach gemeldeten Kormoran ein Schussgeld in Höhe von drei Euro. Mit Stand 31. März 2018 wurden 48 Kormorane erlegt. 
• 2016/17 wurden neun Graureiher erlegt. 2017/18 suchte man um den Zwangsabschuss von zwölf Graureihern an, dieser wurde jedoch unter dem Hinweis auf den niedrigen Graureiherbestand abgelehnt. 
• Der Verkauf der Lizenzbücher ist erneut – oberösterreichweit – zurückgegangen. In Zukunft soll es laut dem Fischereigesetz keine Lizenzbücher mehr geben und der jährlich zu entrichtende Beitrag wird von 15 auf 25 Euro angehoben – ein Umstand, über den das Fischereirevier laut Salburg nicht erfreut ist. 
• Im Herbst 2017 wurde die Fischerkarte an 58 Personen ausgehändigt. Im Frühjahr 2017 haben 14 Jungfischer bei Kurs in Klaffer eine Karte erhalten, beim derzeit stattfindenden Kurs in Altenfelden sind 37 Fischer angemeldet. 

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