Kindergärtner im Kälberparadies

Ludwig Stockinger ist "Kindergärtner" von 200 Kälbern, die er in Schwackerreith zu Fressern heranzieht.
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ST. OSWALD. Im neuen Stall von Ludwig Stockinger wachsen kleine Kälber – durchschnittlich 200 Tiere – zu kräftigen Jungtieren heran. Alle zwei Wochen tourt der Landwirt durch den Bezirk, um kleine Stiere von Bauern abzuholen. In Milchviehbetrieben haben junge Stiere keinen Platz – im Gegensatz zu den Mastbetrieben, die dringend Stiere suchen. In dieser Spezialisierung ist Ludwig Stockinger ein wichtiges Zahnrad. Sein Kälberparadies ist der erste Betrieb dieser Art im Bezirk Rohrbach. Etwa vier Monate lang päppelt Stockinger die jungen Tiere auf, bevor sie als "Fresser" ihren weiteren Weg zum Mäster antreten. "Das ist ein richtiges Kinderprogramm mit allen Schwierigkeiten", weiß Stockinger zu berichten.

Krankheiten als Herausforderung

Aufgrund aller möglichen Kinderkrankheiten ist die Kälberzucht nämlich eine Herausforderung. "Die Tiere müssen ihr Immunsystem erst aufbauen und werden, wenn sie neu zu mir kommen, zuerst einzeln im Iglu gehalten", berichtet der Landwirt. Erst nach etwa 14 Tagen geht es weiter in Gruppenhaltung von acht bis 16 Tieren. „Eine größere Gruppe ist zu viel, das halten die Kälber in diesem Alter nicht aus“, sagt Stockinger, "denn, wenn eines Durchfall hat, stecken sie sich gegenseitig an." Daher hat er in seinem Stall mehrere Möglichkeiten, die für die Kälber wichtig sind: Kälberiglus, Einzelboxen, Großraumiglus und größere Abteilungen. Gefüttert wird mit Trockenmilch, aber auch mit Heu, Getreide, Silomais. „Damit sie sich gleich an das Futter beim Mäster gewöhnen“, erklärt der Landwirt. "Wenn sie meinen Hof verlassen, sind die Kälber fit. Ihre Mägen sind von Milch auf Futter umgestellt", sagt Stockinger.

Große Nachfrage

Nach etwa vier Monaten werden die Jungtiere mit einem Gewicht von 180 bis 200 Kilo weiterverkauft. Die Nachfrage nach "Fressern" ist groß und die Qualität passt, sodass Stockinger bis nach Niederösterreich liefert.

Zur Sache:

Momentan gibt es im Bezirk knapp 2.000 landwirtschaftliche Betriebe, etwa 1.500 davon halten Rinder. Bezirksbauernkammer-Obmann Georg Ecker erklärt: „In den letzten vier Jahren sind diese zwar um 250 Betriebe weniger geworden, dafür ist aber der Rinderbestand um fast 2.000 auf 67.500 angestiegen.“ Stark gestiegen ist auch die Milchproduktion – um zwölf Prozent in den letzten fünf Jahren.

Hochleistungs-Kühe
"1995 betrug die durchschnittliche Lieferleistung eines Betriebes 25.000 Kilogramm Milch. Heute liegt sie bei 115.000 Kilogramm", erklärt Georg Ecker. Die Struktur der Landwirtschaft ändert sich auch im Bezirk Rohrbach sehr stark. "Nebenerwerbslandwirte gehen von der Milchproduktion weg. Milchwirtschaft ist fast nur mehr im Vollerwerb möglich", sagt Ecker.

Am Dienstag, 15. August, wird das Kälberpardies mit einem großen Fest eröffnet. Mehr zum Kälberparadies selbst: kalb1.at

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