Ausstellung im 15. Bezirk
Ursula Winter nutzt urbane Räume als Kunstfläche
Ursula Winter macht aus einer Garage einen Kunstraum. Diesen kann man im Mai kostenlos besuchen.
WIEN/RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. Als passionierte Radfahrerin und freischaffende Künstlerin hat sich die Rudolfsheimerin Ursula Winter gefragt, ob das Stadtbild als urbaner Ort wirklich derart von Straßenzügen, Lärm und Verkehr dominiert sein muss. Soll der Lebensraum vom Auto, Transport und Verkehr beherrscht werden oder kann städtischer Raum für seine Bewohner anders gestaltet und neu gedacht werden?
Die Vision eines optimalen Ortes, der sowohl idealen Lebensraum als auch als funktionale Struktur für die Verkehrsabwicklung anbietet, hat Winter zu ihrer aktuellen Ausstellung inspiriert. Diese hat den langen Titel "Frei begehbare Kunstinstallation + FM-Radio Hörstück Mach Liebe nicht Werbung – jemand denkt an Dich". Realisiert wurde diese mit ihrem Künstlerkollegen Pablo Leiva.
Kunst in der Garage
MeinBezirk verriet Winter, was Gäste am 4. und 5. Mai jeweils von 8 bis 18 Uhr erwartet: Die Protagonisten sind vier Stellflächen, zwei Autos, Malerei von Ursula Winter und das Hörstück "Mach Liebe nicht Werbung – jemand denkt an Dich".
Die Ausstellungsfläche ist frei begehbar. Man kann sich ins Auto setzen, um das Hörstück mit Statements über Klima, Besitz, Erfahrungen und Kunst zu hören. Das Künstler-Duo ist an beiden Tagen anwesend. "Im Parkhaus WIPARK am Westbahnhof stieß ich auf den gesuchten Raum, um die Idee für die Kunstgarage 2024 zu realisieren", erklärt Winter. Sie fügt hinzu: "Im neutralen Feld des öffentlichen Raums wird die Kunst vom Sockel geholt und mit den Dingen des Alltags gleichgestellt. Was dabei entsteht, finde ich unheimlich interessant." Winter wirft einen kritischen Blick auf Massentourismus, Konsum, Kapitalmärkte und Luxussymbole wie Kunst und Automobile als Status.
Ihre Werke werden in der Öffentlichkeit unterschiedlich wahrgenommen, meint sie: "Im Allgemeinen reagieren Passanten, Fußgeher, Kinder, Rad-, Roller-, Scooter- und Autofahrer mit Interesse und fragen nach. Dadurch ergeben sich oft sehr interessante Gespräche. Einige meiner Kunstprojekte thematisieren den Heimatbegriff, das Leben im Nibelungenviertel. Da komme ich den Leuten sehr nahe." Die Umgebung ist für sie wichtig und wirkt als Rahmen für ihre Kunstprojekte. In ihrem Heimatbezirk Rudolfsheim holt sie sich stets Ideen.
Liebe zu alten Bäumen
"Ich liebe alte Bäume, die mir als Inspirationsquelle dienen. Im Mai genieße ich die Lindenblüte in der Markgraf-Rüdiger-Allee. Großartig finde ich die Möglichkeiten der Mitgestaltung im Grätzlbereich und bewundere oft die begrünten Baumscheiben entlang der Straßen", so Winter. Ihre kreative Arbeit ermutigt dazu, die Grenzen des traditionellen Ausstellungskonzepts zu überschreiten und Kunst zu einem Bestandteil des öffentlichen Lebens zu machen. Mit ihrer Vision bereichert Winter die städtische Landschaft und hinterlässt eine bleibende Spur der Inspiration und des Staunens.
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