Trauer in der Kulturbranche
Peter Weiermair verstarb vor wenigen Tagen
Der aus Oberbayern stammende Peter Weiermair verstarb im Alter von 77 Jahren am Freitag, 27. November. Das Museum der Moderne Salzburg und der Fotohof Salzburg trauern um den ehemaligen Direktor, Kunsthistoriker und Verleger.
SALZBURG. Der ehemalige Direktor des Rupertinums - Peter Weiermair - verstarb vor wenigen Tagen nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 77 Jahren in Hall in Tirol. Weiermair leitete das Rupertinum von 1998 bis 2001.
Er war ein international renommierter Kurator und galt als ausgewiesener Spezialist für die Fotografie als Kunstform, der bestrebt war, das Museum – ganz im Sinne des Gründungsdirektors Otto Breicha – noch wesentlich stärker als Haus der Fotografie zu positionieren, heißt es in einer Pressemitteilung vom Museum der Moderne Salzburg.
Von Oberbayern hinaus in die Welt
Weiermair stammte aus Oberbayern und wuchs in Innsbruck auf. Hier lebte er auch in seinen letzten Jahren. 1966 gründete er den Verlag allerheiligenpresse und 1968 das Forum für aktuelle Kunst in Innsbruck, das er bis 1979 leitete und betätigte sich zudem als Kurator an der damaligen Galerie im Taxispalais. Ab 1980 leitete er den Frankfurter Kunstverein, und von 1990 bis 1998 hatte er eine Honorarprofessur an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main inne.
Leitung des Rupertinums in Salzburg
1997 wurde Weiermair in der Nachfolge von Gründungsdirektor Otto Breicha mit der Leitung des Salzburger Rupertinums betraut. Von 2001 bis 2007 zeichnete er Direktor der Galleria d’Arte Moderna in Bologna verantwortlich. Danach war er als freier Kurator tätig.
"Peter Weiermair war einer der speziellsten und obsessivsten und für die Kunstszene wichtigsten Verleger, Erneuerer, Kunstvermittler, Kurator und Sammler im Österreich der letzten Jahrzehnte. Er hat Fotografie als Kunst und Kunst als Fotografie entscheidend mitbestimmt und international in ein neues Licht gerückt und junge Kunst national und international neu positioniert. Das Salzburger Rupertinum und die Galleria d’Arte Moderna in Bologna, die er beide international neu situierte, prägte er als Direktor maßgeblich" Ursula Krinzinger
Weiermair beschäftigt sich schon sehr früh mit der Fotografie als eigenständige Kunstform. Er folgt im August 1997 als als Direktor des Rupertinums in Nachfolge von Museumsgründer Otto Breicha (1983–1998) nach.
Das Museum der Moderne Salzburg wird Peter Weiermair stets ein ehrendes Andenken bewahren. Seine Persönlichkeit und seine Leistungen für das Museum sind in bester Erinnerung. Martin Riegler
Zur Jahrtausendwende nimmt Weiermair ein Angebot aus dem Ausland an und wird Direktor der Galleria d'Arte Moderna in Bologna, die er bis 2007 leitet. Zwischen Jänner und Juli 2001 fungierte Weiermair mit seiner Nachfolgerin Agnes Husslein, in Salzburg, als Doppelspitze des Rupertinums. Zu dieser Zeit, wird das Gebäude in der Altstadt durch einen Neubau auf dem Mönchsberg erweitert: die Geburtsstunde des Museum der Moderne Salzburg.
Weiterhin mit Salzburg verbunden
Auch während seiner Zeit in Bologna bleibt verlor Weiermair nicht den Kontakt zu Salzburg. So zeigt die Galerie im Traklhaus im Jahr 2002, acht Positionen zeitgenössischer jüngerer österreichischer Zeichenkunst, die zuvor in Bologna von Peter Weiermair präsentiert worden waren. Nach seiner Zeit in Bologna lebte Peter Weiermair wieder in Innsbruck und arbeitet als freier Kurator vornehmlich in Österreich. Zahlreiche Publikationen zur Körperfotografie des 19. und 20. Jahrhunderts folgten.
Peter Weiermairs Geist und Witz, sein stetiges Unterwegssein in den Welten der Kunst, getrieben von Neugier und unbedingtem Interesse sind legendär, heute sehr rar, aber in seiner Beispielhaftigkeit und Radikalität ein Vermächtnis für jüngere Generationen. Team des Fotohof
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