Absage der Audienz war lapidar
Bgm. Heinz Schaden zeigt sich über Absage der Privataudienz beim Papst enttäuscht.
SALZBURG (lg). Die Privataudienz bei Papst Franziskus am Samstag im Vatikan sollte der Höhepunkt der Rom-Reise von Bürgermeister Heinz Schaden werden. Schaden war ja gemeinsam mit Bürgermeistern aus Österreich, Italien, Deutschland, Belgien, Großbritannien, den Niederlanden, der Schweiz und dem Mittelmeerraum auf Einladung von Papst Franziskus zur Tagung „Europa – Flüchtlinge sind unsere Brüder und Schwestern“ gereist. Doch das Kirchenoberhaupt sagte die Privat-Audienz in letzter Minute ab. "Es war eine sehr eigenartige Situation, die Privat-Audienz war für Samstag, 16 Uhr, angesetzt und wir haben gemeinsam auf Papst Franziskus gewartet. Auch die Sicherheitsleute standen schon bereit. Plötzlich kam dann der Leiter der päpstlichen Akademie der Wissenschaften herein und sagte in recht lapidarer Art und Weise, dass der Papst die Audienz nicht wahrnehmen könne und diese eben abgesagt sei", schildert Schaden die Situation.
Absage ohne Begründung
Der Grund für die plötzliche Absage wurde den versammelten Bürgermeistern nicht mitgeteilt, auch in den darauffolgenden Tagen kam von Seiten des Vatikans keine Begründung und auch kein Schreiben, dass man die Absage bedauere. "Die Art und Weise, wie das Ganze von Seiten des Vatikans kommuniziert wurde, hat mich verwundert und auch enttäuscht. Jeder hat Verständnis, dass der Terminplan des Papstes sehr dicht ist und etwas dazwischenkommen kann. Enttäuscht bin ich über die Bürokratie des Vatikans, dass man die doch recht hochkarätige Versammlung mit Bürgermeistern aus vielen Ländern ohne irgendeine Begründung stehen lässt. Das hat schon so manche Kollegen verärgert, manche haben immerhin sogar ihren Flug verschoben, um an der Privataudienz teilnehmen zu können. Ich denke, das hätte man anders kommunizieren können", erzählt Schaden.
Leistungen Salzburgs in der Flüchtlingskrise hervorgehoben
Der Vatikan-Besuch hat sich für Schaden dennoch gelohnt. Er stellte die Leistungen Salzburgs in der Flüchtlingskrise vor. „Für die Stadt war es der größte Kraftakt seit dem Zweiten Weltkrieg. Rund 350.000 Menschen wurden durch das ‚Nadelöhr’ Salzburg geleitet und trotzdem kam das normale Leben nicht zum Erliegen. Ohne die zahlreichen Freiwilligen und alle Einsatzkräfte wäre diese humanistische Abwicklung gar nicht möglich gewesen“, so der Stadtchef.
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