Kommentar zu Mikro-Öffis-Studie
Bei der Mobilität sind wir alle zu bequem
Rund 60 Prozent der Bevölkerung im Zentralraum haben keinen adäquaten Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln. Das geht aus der Studie „Mikro-ÖV/ON DEMAND Mobilität im Salzburger Zentralraum, unter besonderer Berücksichtigung der Pendler*Innenmobilität“ hervor. Spannend: Die Daten zeigen auch, dass fünf Minuten Gehzeit bei vielen Menschen bereits ein Knackpunkt sind.
SALZBURG. Rund 19,2 Millionen Kilometer legen die Salzburger laut einer Mobilitätsstudie am Tag zurück. Das sind immerhin stolze 480 Erdumrundungen. Doch im öffentlichen Verkehr bewegt sich trotzdem weniger als uns lieb ist. Da haben wir die Salzburg AG, die dem Sisyphus gleich jahrelang um einen Zehn-Minuten-Takt ringt, nur um durch Hürden wie den Fachkräftemangel erst recht wieder bei schlechteren Takten zu landen. Eine Herausforderung, der sich die Stadt Salzburg (nun wieder) stellen darf. Da haben wir auch einen auslaufenden Mobilitätsplan des Landes Salzburg, der bereits seit 2016 Mikro-Öffis vorsieht. Doch auch uns selbst müssen wir beim Thema Öffentlicher Verkehr an der Nase nehmen. Aktuelle Daten zeigen, dass bei mehr als fünf Minuten Gehweg zur Haltestelle die Bereitschaft zur Öffi-Nutzung rapide sinkt. Unsere Bequemlichkeit ist ein Problem, egal, ob es jene politischer Entscheidungsträger oder der Bürger ist. Wenn wir darauf warten, direkt von der Couch ins Büro zu kommen, wird die Mobilitätswende wohl auch noch länger auf sich warten lassen.
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