Bühne frei für alle Menschen
Schellhorn: Aktion "Hunger auf Kunst und Kultur" bekommt 2016 mehr Geld
SALZBURG (pl). Ins DomQuartier luden gestern, Mittwoch, 2. Dezember, die Initiatoren der Aktion "Hunger auf Kunst und Kultur" Brigitte Buchacher (Laube GmbH), Reinhold Tritscher (Theater ecce), Thomas Randisek (Dachverband Salzburger Kulturstätten) und Robert Buggler (Salzburger Armutskonferenz) zum Jahresabschlusstreffen mit Kultur- und Soziallandesrat Heinrich Schellhorn.
Die Aktion "Hunger auf Kunst und Kultur" besteht in Salzburg seit 2006 und stellt den Kulturpass jenen Menschen zur Verfügung, die Mindestsicherung oder Mindestpension beziehen. Der Kulturpass ermöglicht den Besitzerinnen und Besitzern in 66 teilnehmenden Kulturorganisationen in Stadt und Land freien Eintritt.
Laut den gestern präsentierten aktuellen Zahlen wurden 2015 rund 7.500 Karten ausgegeben – ein Plus von 500 gegenüber dem Vorjahr. Das Referat für Kunst und Kulturförderung des Landes Salzburg unterstützt die Aktion derzeit mit 5.000 Euro.
Kultur für alle
Nächstes Jahr, zum zehn-jährigen Jubiläum, soll mehr Geld investiert werden, so Kultur-Landesrat Schellhorn, der betont: "Diese Aktion baut nicht nur für einzelne Menschen Barrieren ab, da der Kulturpass die Türen zu Veranstaltungsorten und Museen all jenen öffnet, die es sich sonst nicht leisten können. Auch das Kulturland Salzburg wird dadurch barrierefreier, für alle leichter zugänglicher. Denn Kultur soll für alle Menschen sein. Ich bedanke mich herzlich bei den Initiatoren für ihr jahrelanges Engagement."
Reinhold Tritscher, der 2006 die Aktion nach Salzburg gebracht hat, fasst zusammen: "Seit 30 Jahren bin ich im Kulturbereich tätig und bin vor allem auf diese Aktion stolz, die sich österreichweit ausgebreitet hat. Jedes Jahr beobachten wir, dass die Aktion größer wird."
Doch die Freude an den steigenden Nutzerzahlen und dem guten Anklang der Aktion birgt auch eine Schattenseite. Robert Buggler, Initiator der Salzburger Armutskonferenz, ruft zur vorsichtigen Freude auf: "Es ist schön, dass dieses Projekt wächst und sehr gut angenommen wird. Aber zeitgleich zeigt es auch auf, dass es benötigt wird. Denn 73.000 Menschen leben in Salzburg unter der Armutsgrenze. Uns wäre lieber, das Projekt würde nicht wachsen."
Ausblick 2016: Zehn Jahre Kulturpass
Zum zehn-Jahre-Jubiläum sind zusätzliche Schwerpunkte geplant. In den Regionen soll unter dem Motto 'Bühne frei- für alle Menschen' das Angebot ausgebaut werden. Auch an Schulen in Stadt und Land Salzburg soll der Kulturpass mehr verbreitet werden. Ziel ist es, über die Initiative "Kulturvermittlung an Schulen" ein Kontingent an Kulturpässen an interessierte Schulen auszugeben. Die Schuldirektion kann die Kulturpässe dann anlassbezogen für die Teilnahme von einzelnen Schülerinnen und Schülern an Kulturveranstaltungen einsetzen. Der Gedanke dahinter ist, dass Schulklassen gesammelt an kulturellen Veranstaltungen teilnehmen können und nicht einzelne Schülerinnen und Schüler von Kulturevents ausgeschlossen werden.
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