Festung Hohensalzburg
Die Goldene Stube wurde restauriert

- Einer der Gründe für die Restaurierung der Goldenen Stube war, dass die Blaufassung stark farbverändert war. Bild entstand im Oktober 2024.
- Foto: Schrofner
- hochgeladen von Daniel Schrofner
Um 1500 ließ Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach die prunkvollen Fürstenzimmer auf der Festung Hohensalzburg erbauen. Nach ersten Restaurierungsversuchen sind nun die aufwendigen Arbeiten in der Goldenen Stube abgeschlossen - diese begannen im Jahr 2017. Ergebnis zeichnet sich durch eine besondere Liebe zum Detail aus.
SALZBURG. Die Goldene Stube gehört zu den prunkvollen Fürstenzimmern auf der Festung Hohensalzburg, die Erzbischof Leonhard von Keutschach kurz nach der Wende zum 16. Jahrhundert erbauen ließ. Sie ist bekannt für ihren prachtvollen Kachelofen mit dem feinen, filigranen Dekor. Es gehören noch der Goldene Saal und die Schlafstube dazu.
"Mitte des 19. Jahrhunderts wurde unter Georg Pezolt eine erste Restaurierung versucht – allerdings mit wenig restauratorischem Verständnis",
erzählt Historikerin Jutta Baumgartner. Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchte man, dieses unglückliche Ergebnis wieder zu beseitigen. Allerdings mit wenig Erfolg.
Vor elf Jahren begann der Prozess
Da sich das Erscheinungsbild der Räumlichkeiten in den folgenden Jahrzehnten weiter verschlechterte, entschlossen sich die Verantwortlichen der Salzburger Burgen und Schlösser (SBS) 2014 dazu, umfangreiche naturwissenschaftliche und restauratorische Untersuchungen und Befundungen zum Erhaltungszustand und Schadensbild der Räumlichkeiten in Auftrag zu geben. Das Ergebnis zeigte, eine Restaurierung war aus vielerlei Gründen notwendig. Unter anderem war die Blaufassung stark farbverändert, eine unästhetische, graubraune Fleckenbildung zog sich über alle Bereiche der blau gefassten Flächen und großflächige Wasserschäden beeinträchtigten den optischen Eindruck des Raumes.
Eigene Restauratorin wurde eingestellt - Beginn 2017
Im Sommer 2017 begannen die Arbeiten in der Goldenen Stube. Elisabeth Scheel vom Atelier Prenner & Scheel, die auch die Leitung bei den Erhebungen inne hatte, erstellte ein umfassendes Konzept für die Restaurierung und Konservierung und mit Florentina Woschitz wurde eine eigene Restauratorin eingestellt.
"Auch wenn sich dadurch die Umsetzung verlängert, zeichnet sich das Ergebnis durch eine besondere Liebe zum Detail aus – und die Identifikation mit dem Projekt ist spürbar gewachsen",
sagt Maximilian Brunner, Geschäftsführer der SBS Betriebsführung.
Gäste waren stets hautnah dabei
Die Arbeiten waren sehr aufwendig und methodisch herausfordernd. Unter anderem reagierten die blauen Wandflächen sehr empfindlich auf Feuchtigkeit, deshalb wurde eine geeignete Festigungsmethode gefunden und eine eigene Form der Retusche ohne zusätzliche Feuchtigkeit entwickelt. Dadurch sollte eine zusätzliche Fleckenbildung verhindert und die pudrig wirkende Ästhetik der Oberfläche erhalten werden. Die Gäste der Festung waren stets bei den Restaurierungsarbeiten hautnah dabei und konnten den Fortschritt miterleben. Landeskonservatorin Eva Hody vom Bundesdenkmalamt betont, dass durch die Restaurierung
"das Erscheinungsbild der bunt gefassten Ausstattung deutlich verbessert werden konnte."
Nun wird die Schlafstube restauriert
Als nächstes steht die Schlafkammer an, die Arbeiten beginnen mit Mitte Mai 2025. Wie auch schon die Goldene Stube wird die Schlafkammer während der Restaurierungsarbeiten für BesucherInnen frei zugänglich sein. Der geplante Zeithorizont für die Arbeiten ist mit drei bis dreieinhalb Jahren vorgesehen.
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