Rauchfangkehrer und Energieberater
"Die Salzburger denken um"

Rauchfangkehrer Willibald Gollner in der Goldgasse. | Foto: Anna-Katharina Wintersteller
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In Sachen Energie sahen sich viele dieses Jahr nach Alternativen um, sagt Rauchfangkehrer und Energieberater Willibald Gollner.

SALZBURG. Rauchfangkehrer, Energieberater, Glücksbringer: Willibald Gollner trägt viele Namen. 39 Jahre ist er schon Rauchfangkehrer, vor einigen Jahren hat Gollner die Zusatzausbildung zum Energieberater gemacht. Die Grundberatung zu Energiefragen sei schon im Berufsbild des Rauchfangkehrers enthalten. "Wir kommen oft schon Jahrzehnte ins Haus und kennen es gut. Das schätzen und wissen die Leute noch zu wenig", sagt er.

Schrittweise Maßnahmen

"Die Energieberatung ist definitiv mehr geworden dieses Jahr", sagt Gollner. Aufgrund der Energiekrise und der hohen Energiekosten würden viele Kunden Sanierungen nach vorne verschieben. Denn durch neue Fenster und Dämmungen können Energie und somit auch Geld gespart werden. Auch die Nachfrage nach alternativen Arten zu heizen, wie Wärmepumpen oder Holzöfen, steige. Immer mehr Kunden interessieren sich für Photovoltaikanlagen, um Stromkosten zu sparen.

Rauchfangkehrer, Energieberater, Glücksbringer: Willibald Gollner trägt viele Namen.  | Foto: Anna-Katharina Wintersteller
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"Die Menschen denken um", sagt der Energieberater. In der Altstadt sei die Energiewende jedoch eine große Herausforderung. Es bleibe oft nichts anderes übrig, als mit Öl oder Gas zu heizen. "In der Stadt hast du sehr, sehr wenig Alternativen. In der Altstadt ist der Denkmalschutz ein riesiges Problem", sagt Göllner. Eine weitere Herausforderung: Zurzeit gebe es Lieferschwierigkeiten bei Öfen und Fenstern. Auf Wärmepumpen warte man acht bis zwölf Monate. Der Tipp des Energieberaters an seine Kunden: Schrittweise und Jahr für Jahr Maßnahmen setzen, um Energie einzusparen. Die Dämmung der obersten Geschoßdecke, der Kellerdecke oder des Warmwasserboilers seien kostengünstige, aber wirkungsvolle Energiesparmaßnahmen.

Beruf im stetigen Wandel

"Es ist eine Katastrophe", sagt Gollner über den Personalmangel bei Rauchfangkehrern. Vor ein paar Jahren noch habe man den Leuten eingeredet: Wer nicht studiert hat, ist nichts. Heute wundere man sich, dass so wenige Menschen einen Lehrberuf ergreifen. Gollner hat seine "Traum-arbeit" gefunden. "Du hast als Angestellter nie einen nervenden Chef hinter dir. Du hast Kundenumgang, bist draußen und sehr frei in deiner Arbeit", schwärmt Gollner.

"Die Menschen könnten Energieberatungen noch viel mehr ausnützen. Es gibt so viele Möglichkeiten."
- Willibald Gollner, Rauchfangkehrer

Über die Jahre sei die Arbeit körperlich leichter, aber technisch anspruchsvoller geworden. Die Heiztechnik sei im stetigen Wandel, man müsse immer auf dem neuesten Stand sein. "Wir haben uns als eine der wenigen Branchen dazu verpflichtet, dass wir jeden Meister und Mitarbeiter mindestens zwei Mal im Jahr schulen", so Gollner.

Rauchfangkehrer Willibald Gollner | Foto: Anna-Katharina Wintersteller

Den Rauchfang kehren musste der Rauchfangkehrer eine Zeit lang weniger, denn klassische Öfen seien länger eher "verpönt" gewesen. "Das hat sich seit der Krise massiv geändert", sagt Gollner. Immer mehr Menschen kämen wieder auf den Geschmack, Zusatzherde und Holzöfen anzuschließen.

Selfie mit Glücksbringer

Die Sätze "Darf ich ein Selfie mit dir machen?" und "So ein Glück musst du haben", haben bei Gollner zu Silvester Hochsaison. Immer wieder werde er in seiner Rauchfangkehrermontur rund um den Jahreswechsel angesprochen. Eines seiner Lieblingserlebnisse war eine Begegnung mit einer 40-köpfigen japanischen Reisegruppe.

39 Jahre ist er schon Rauchfangkehrer, vor einigen Jahren hat Willibald Gollner die Zusatzausbildung zum Energieberater gemacht. | Foto: Anna-Katharina Wintersteller
  • 39 Jahre ist er schon Rauchfangkehrer, vor einigen Jahren hat Willibald Gollner die Zusatzausbildung zum Energieberater gemacht.
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"Ich musste mit jedem einzelnen ein Selfie machen. Die sind völlig ausgerastet", erzählt der gebürtige Steirer. Eigentlich hätte die Gruppe einen Termin auf der Festung gehabt. "Die haben das alles verschoben, nur damit sie Fotos machen können", berichtet Gollner auch heute noch verdutzt.

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