Ein sehr mutiger, einmaliger Weg

Der Ehrenobmann der Lebenshilfe Salzburg, Heinz Fischer, ist stolz auf den Weg, den die Lebenshilfe in den 50 Jahren gegangen ist.
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  • hochgeladen von Lisa Gold

SALZBURG (lg). Ein halbes Jahrhundert, aber voller Energie und Tatendrang: Die Lebenshilfe Salzburg beging mit einem großen Festakt in der Residenz zu Salzburg ihr 50-jähriges Bestehen. Das Stadtblatt sprach mit Ehrenobmann Heinz Fischer darüber, was sich im Laufe der Jahre verändert hat und was sich Menschen mit Beeinträchtigung am meisten wünschen.

50 Jahre Lebenshilfe Salzburg – wie würden Sie diesen Weg beschreiben?
HEINZ FISCHER:
Wir haben einen gewaltigen, nicht zu erwartenden Sprung gemacht. Damals herrschte oft noch das alte Gedankengut vor, man hat Menschen mit Behinderung nicht viel zugetraut und sie an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Ein großer Ruck war in den späten 1990er-Jahren, da sind Menschen mit Beeinträchtigung zu den Landtagssitzungen gegangen, haben der Politik ihre Bedürfnisse laut gesagt und sind für ihre Rechte aufgestanden. Das war schon sehr mutig. Die Lebenshilfe hat dabei einen Weg beschritten, der einmalig ist.

Was hat sich sowohl in der Gesellschaft als auch im Selbstbewusstsein der Menschen mit Beeinträchtigung verändert?
HEINZ FISCHER:
Es haben sich die Lebens- und Wohnbedingungen stark verbessert. Die Menschen haben ihren Freiraum, können auch einer Arbeit nachgehen und sind ein fester Teil der Gesellschaft geworden. Das beginnt schon bei den integrativen Kindergartengruppen, Schulklassen bis hin zu vielen Unternehmen, die beeinträchtigte Menschen beschäftigen. Aber man muss auch klar sagen, dass es eben jene gibt, die nur leicht beeinträchtigt und daher einfacher zu integrieren sind. Mir ist wichtig, dass man auch auf die schwer und mehrfach behinderten Menschen nicht vergisst.

Vieles hat sich verbessert, doch gibt es auch Bereiche, wo es noch großen Nachholbedarf gibt?
HEINZ FISCHER:
Ja, es fehlen immer noch Wohnplätze, nicht, was die Qualität, sondern, was die Quantität betrifft. Viele Eltern machen sich Sorgen, was mit ihrem Kind passiert, wenn sie einmal zu alt sind oder sterben. Das ist eine große Belastung. Oder wenn die Eltern im hohen Alter in ein Seniorenheim müssen und dann gibt es keinen Wohnplatz für deren beeinträchtigtes "Kind" im selben Bundesland, das kann es nicht sein.

Wie sieht es mit der Barrierefreiheit in Salzburg aus?
HEINZ FISCHER:
Da ist eigentlich der öffentliche Verkehr, vor allem bei den Zügen, der Vorreiter. Im normalen Straßenbild sind bei Gehsteigen, Eingängen in Geschäfte oder Lokale aber noch viele "Baustellen". Auch eine leichtere, verständlichere Sprache wird künftig eine wesentliche Aufgabe sein.

Was brauchen Menschen mit Beeinträchtigung am dringendsten?
HEINZ FISCHER:
Der Zugang zum Arbeitsmarkt muss erleichtert werden. Weg von diesem Almosen-Denken und dahin, dass es völlig selbstverständlich ist, dass auch beeinträchtigte Menschen arbeiten gehen.

Mehr zum
Festakt der Lebenshilfe in der Residenz lesen Sie hier

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