Eine Sommernacht, anders geträumt.
William Shakespeare mit Discokugel? Das Landestheater wagte den Versuch.
SALZBURG (rik). Hat Shakespeares „Sommernachtstraum“ zu viele Jahre auf dem Buckel und ist er nicht mehr modern genug? Anscheinend, denn das Salzburger Landestheater hat das mehr als 400 Jahre alte Stück neu übersetzt und ihm in der Inszenierung (Carl Philipp von Maldeghem) gleich noch eine Reihe flimmernder 70-er Jahre Akzente, wie etwa weiße Glitzeranzüge, aufgesetzt. Sprachlich ist es ein absoluter Gewinn, im Stück um Irrungen und Verwirrungen verliebter Geister, Könige und Menschen, auch der Spaß kommt nicht zu kurz.
Glitzernde Akzente
Etwas weniger Klamauk und Effekthascherei hätte allerdings nicht geschadet. Im stimmigen Bühnenbild (Bettina Richter) glänzen Marco Dott als aufmüpfiger Nick Hinterteil und ganz besonders als Esel, Elfe Claudia Carus bezaubert mit ihren Liedern bzw. sorgt als „Wand“ für deftige Körperlichkeit und ein besonnener Oberon (Christoph Wieschke) trifft auf eine forsche Titania (Ulrike Walther), die sich selbst zum Esel macht, d.h. sich in diesen verliebt. Für das entsprechende Chaos sorgt Shantia Ullmann, die als akrobatisch im Netz herumturnender, kettenrauchender Puck die „Klammer“ bildet.
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