Modernste Bildgebung im Uniklinikum Salzburg
Herzchirurgie verwendet 3D-Brille

Der Chirurg (li.) sitzt mit 3D-Brille am OP-Tisch und operiert endoskopisch über den Bildschirm. | Foto: SALK
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Die Herzchirurgie am Uniklinikum Salzburg setzt auf die "Schlüsselloch-Chirurgie" und hat dafür nun mit dem aus Deutschland stammenden System "EinsteinVision 3.0" die derzeit modernste 3D-Bildgebung weltweit. Durch diese Form der Operation sinkt die Belastung der Herzpatienten nach einer Operation enorm.

SALZBURG. Mit 3D-Brille ausgestattet wird seit kurzem im Uniklinikum Salzburg am Operationstisch endoskopisch mithilfe eines Bildschirm operiert. "Man kann sich das tatsächlich wie im Kino vorstellen: Wir arbeiten mit 3D-Brillen im OP-Saal", so Oberarzt Andreas Vötsch, Experte für endoskopische Eingriffe an der Mitral- oder Trikuspidalklappe und erklärt, wie das System funktioniert:

"Die etwa fingerdicke Kamera wird über einen Zwischenrippenraum in den Brustkorb eingeführt. Dadurch ist eine totalendoskopische Operation mit dreidimensionaler Visualisierung möglich. Die Eingriffe an den Herzklappen können über einen nur 3 bis 4 Zentimeter kleinen Schnitt an der rechten Brustseite erfolgen. Die 3D Kamera sorgt dabei für optimales Tiefengefühl und eine perfekte Darstellung aller Strukturen. Das erhöht die Sicherheit für unsere Patientinnen und Patienten."

Die Operation findet über einen nur 3 bis 4 Zentimeter breiten Kanal in der Brust statt. | Foto: SALK
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Vorteile endoskopischer Eingriffe

Vor allem in der Herzchirurgie liegen die Vorteile einer endoskopischen Operation auf der Hand:

"Wir müssen den Brustkorb nicht mehr öffnen, was die Belastung für die Patientinnen und Patienten enorm senkt und ihnen 6 bis 8 Wochen an Knochenheilung erspart",

erklärt Rainald Seitelberger, Vorstand der Uniklinik für Herzchirurgie. Schon in vielen Fällen könnten so den Patientinnen und Patienten, die eine Rekonstruktion oder den Ersatz der Mitral- oder Trikuspidalklappe benötigten, der schonende totalendoskopische Eingriff angeboten werden. 

Symbolbild: Durch den schonenden endoskopischen Eingriff genesen die Patienten schneller und können das Krankenhaus eher wieder verlassen. | Foto: pixabay.com
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Schonenderer Eingriff mit schnellerer Genesung

Einer dieser Patienten ist ein 56-Jähriger Stadt Salzburger. Dieser Patient, der aufgrund seiner undichten Mitralklappe mit der neuen Technik operiert wurde, kann bereits eineinhalb Wochen nach seiner Herzoperation ohne größere Einschränkungen gehen und sich bewegen. Sein Herzrhythmus hat sich nach der Rekonstruktion der Mitralklappe wieder stabilisiert und der 56-Jährige kann so schon kurz nach der Operation nach Hause entlassen werden und seine Rehabilitation beginnen. 

Symbolbild: Kommt es zu einer relevanten Undichtigkeit einer dieser Herzklappen ist die Belastbarkeit oft erheblich eingeschränkt.  Symptome sind Atemnot und Herz-Rhythmusstörungen. | Foto: pixabay.com
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Was ist eine undichte Herzklappe?

Das Herz hat insgesamt vier Herzklappen. Die Mitralklappe trennt den linken Vorhof von der linken Herzkammer und sorgt dafür, dass das sauerstoffreiche Blut weiter in den Körper fließt und nicht in Richtung der Lunge zurückströmt. Die Trikuspidalklappe ist das Ventil zwischen dem rechten Vorhof und der rechten Herzkammer. Durch sie fließt sauerstoffarmes Blut aus dem Körper in die rechte Herzkammer und von dort weiter in die Lunge. Kommt es zu einer relevanten Undichtigkeit einer dieser Herzklappen ist die Belastbarkeit oft erheblich eingeschränkt. Symptome einer undichten Herzklappe sind Atemnot oder Herz-Rhythmusstörungen.

Die Digitalisierung wird in den Salzburger Landeskliniken stetig vorangetrieben. Bereits im September wurde einer Patienten eine Schädeldecke aus dem hauseigenen 3D-Drucker implantiert. | Foto: SALK/Fürweger
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Digitalisierung im Uniklinikum

Schon seit mehreren Jahren setzen die Salzburger Landeskliniken eine langfristig angelegte Digitalisierungsstrategie um. Wie Paul Sungler, Geschäftsführer der Salzburger Landeskliniken, erläutert, gibt es nun mit der 3D- Bildgebung einen weiteren zentralen Mosaikstein für das digitale Zukunftsbild der Landeskliniken:

"Hier geht es zum Beispiel um 3D-Bilder bei mikrochirurgischen Eingriffen am Kehlkopf, bei der präzisen Bestrahlung von Tumorherden, bei der Mammographie oder wie jetzt in der Herzchirurgie. Das ist Digitalisierung, die direkt bei den Patientinnen und Patienten ankommt."

Neben der 3D-Bildgebung verfügt das Uniklinikum zudem über eine robotische Chirurgie und ein eigenes 3D-Drucklabor für hauseigene Implantate. Eines dieser hausgemachten Implantate, eine Schädeldecke, wurde bereits im September einer Patientin 63-jährigen im Uniklinikum erfolgreich eingesetzt.

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Patientin erhielt Schädeldecke aus dem 3D-Drucker
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