Salzburger Fußballer
"Ich will Welt wenigstens ein bisschen verändern"
Durch den Fußball kam Oskar Schings 2011 nach Kenya. Seitdem setzt er sich dort für wohltätige Zwecke ein.
SALZBURG. Oskar Schings hat nicht nur einen außergewöhnlichen Lebensweg hinter sich, auch seine Wahlheimat ist einzigartig: In Bangladesh in Kenya möchte der ehemalige Fußballer mit seiner Hilfsorganisation Kindern in Not eine Chance geben.
Zweite Heimat: Kenya
"Meine Verwurzelung in Kenya ist sehr, sehr groß", sagt Schings über seine zweite Heimat. Nachdem er auf Reisen seine Liebe zum afrikanischen Kontinent entdeckt hatte, beschloss Schings 2013, komplett nach Afrika zu ziehen. Seine Arbeit als Verkäufer erfüllte ihn nicht mehr. Das Angebot der Fifa für einen Vierjahresvertrag als Fußballer in Kenya kam wie gerufen.
Nach seiner Ankunft verschoben sich Schings Prioritäten schnell. Beim Besuch des Slums in Bangladesh, in dem er sich heute einsetzt, stellte er fest, dass es keinen hohen medizinischen Standard gab, das Viertel sei von Drogenkonsum und Gewalt geprägt.
"Als ich in Kenya angekommen bin, hat sich mein Leben schlagartig verändert. Ich bin ein ganz anderer Mensch geworden."
-Oskar Schings
Für Schings wurde klar: Er musste mithelfen, die Situation dort zu verbessern. Jede freie Minute widmete er ab sofort diesem Anliegen. Neben seiner Anstellung als Fußballspieler arbeitete er im Sicherheitsdienst, setzte sich für mehrere Hilfsorganisationen ein und organisierte Fußballtrainings mit Kindern. Was Zusammenhalt bedeutet, lernte er in dem Stamm, dem er sich anschloss. Wie in einer riesigen Familie sei man hier immer füreinander da.
"Ich will die Welt verändern"
Mit seinen 31 Jahren hat der Salzburger Oskar Schings schon ein bewegtes Leben hinter sich. Seine Kindheit war geprägt von dramatischen Erlebnissen, mit 11 Jahren bekam Schings ein Glasauge, mit 13 Jahren zog er von zu Hause aus. Gerade diese Erfahrungen motivieren ihn, anderen Kindern in einer schwierigen Lage Hoffnung zu geben.
"Ich brenne dafür, dass man die Welt wenigstens ein bisschen verändert", sagt Schings. Aus diesem Grund studiert der Ex-Fußballer heute auch "Sozialbetreuung mit Behindertenbegleitung". Irgendwann möchte er als Deutschlehrer für immer nach Kenya gehen.
Eigene Hilfsorganisation
"Ein Löwe ist niemals allein in der Safari", dieser Spruch motivierte Schings, seine eigene Hilfsorganisation "Simba Crew Kenya" zu gründen. Schings und fünf weitere Freunde setzen sich mit der "Simba Crew" für Kinder und Jugendliche in Bangladesh/Kenya ein. Das größte Anliegen der Hilfsorganisation: Mit wenig Geld viel zu erreichen. Mit dem Geld seines selbst aufgestellten Spendenziels von 5.000 Euro bis Ende April möchte Schings eine Schule wiederaufbauen und Hilfsgüter wie Malarianetze oder Astronautennahrung für bedürftige Kinder zur Verfügung stellen.
Dafür, dass die Hilfe durch die Spenden ankommt, setzt sich Schings persönlich ein. Ab April geht der Salzburger für ein halbes Jahr nach Kenya, hilft beim Bau der Schule und beteiligt sich an Motivationsevents an Schulen. Über seine Facebook-Seite dokumentiert er für Spendengeber, was mit dem gespendeten Geld geschieht. "Jedes Kind ist unsere Zukunft. Wir sollten dafür sorgen, dass jedes Kind frei sein kann", ist sich Schings sicher.
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