Als "Senioren-Gesellschafterin"
Ihre Kundschaft ist 83 Jahre plus

Hier geht Elena Proksch gerne mit "ihren" Senioren spazieren.  | Foto: Anna Wintersteller
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Wie eine "Tochter auf Zeit" unterstützt die Salzburgerin Elena Proksch als selbstständige "Senioren-Gesellschafterin" Senioren und deren Angehörige. 

SALZBURG. Hilfe bei der Übersiedelung ins Seniorenwohnheim, Arztbesuche, auf einer Parkbank sitzen und sich freuen, dass die Sonne scheint – das alles gehört zu den Tätigkeiten von Elena Proksch als selbstständige Senioren-Gesellschafterin. Eines stellt sie aber klar: Für Pflege und Haushaltstätigkeiten ist sie nicht die richtige Ansprechpartnerin.

"Tochter auf Zeit"

Proksch übernimmt jene Art des Kümmerns, die sonst häufig Angehörige von Senioren übernehmen. Entweder haben die Senioren, die sie betreut, keine Angehörigen mehr oder diese wohnen Hunderte Kilometer entfernt. Die Salzburgerin springt wie eine "Tochter auf Zeit" ein, ist regelmäßig Teil ihres Lebens, informiert die Angehörigen über den Gesundheitszustand ihres Familienmitglieds.

Elena Proksch ist "Senioren-Gesellschafterin". | Foto: Anna Wintersteller

"Ältere Menschen neigen dazu, sich beim Arztbesuch nur ‚Auf Wiedersehen’ und ‚Kommen Sie in einem halben Jahr wieder’ zu merken. Es ist ein ziemlich wichtiger Punkt, dass die Angehörigen Bescheid wissen, ob der gesundheitliche Zustand besser oder schlechter geworden ist", so Proksch.

Hilfe beim Loslassen

Mit der Zeit habe sich die Senioren-Assistenz auch immer mehr zum Aufräumservice entwickelt. Für viele Senioren ist der Umzug ins Seniorenwohnheim schwierig, oft kann nur ein Bruchteil ihres Hab und Guts mitgenommen werden, von vielen Sachen müssen sich die Senioren trennen. Proksch unterstützt beim Umzug, das liege ihr, sie sei immer schon organisiert und ordentlich gewesen.

"Wenn ich die Türe aufmache und meine Kunden strahlen mich an, ist das schon das schönste Geschenk."
-Elena Proksch

"Das Loslassen ist schwer. Die Sachen haben alle etwas gekostet. Diese Generation kann den Wert des Geldes noch viel mehr schätzen als die Jungen", so Proksch. Als Unbeteiligte sei es für sie einfach leichter, die Senioren auf ihrem Weg zu begleiten: "Ich kann mit ihnen ganz anders reden, weil ich zu den Gegenständen keine emotionale Bindung habe. Ich probiere, es so praktisch wie möglich zu erklären."

Herausforderung für Familie

Für Proksch überraschend ist, dass die Nachfrage nach der Assistenz seit Covid weniger wurde. "Ich hätte geglaubt, dass der Bedarf massiv steigt. Ich glaube, die Leute sind zum einen noch in so einer Art Rückzugsmodus oder es ist aufgrund der Teuerungen schlichtweg zu wenig Geld übrig, obwohl sie die Betreuung brauchen würden", so die Salzburgerin.

Für viele Senioren ist der Umzug ins Seniorenwohnheim schwierig, oft kann nur ein Bruchteil ihres Hab und Guts mitgenommen werden, von vielen Sachen müssen sich die Senioren trennen.  | Foto: Pixabay/sabinevanerp
  • Für viele Senioren ist der Umzug ins Seniorenwohnheim schwierig, oft kann nur ein Bruchteil ihres Hab und Guts mitgenommen werden, von vielen Sachen müssen sich die Senioren trennen.
  • Foto: Pixabay/sabinevanerp
  • hochgeladen von Anna-Katharina Wintersteller

Für Angehörige stelle die Betreuung ihrer Liebsten häufig eine große Herausforderung dar, gerade wenn Pflege noch nicht notwendig ist, ältere Menschen aber trotzdem schon Unterstützung benötigen. "Man muss Pflegestufe drei haben, um in den meisten Altersheimen überhaupt eine Chance zu haben. Bei betreubarem Wohnen gibt es teilweise Jahre Wartezeit. Umso wichtiger wäre es, dass jemand im Übergang unterstützt", ist sich Proksch sicher.

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