Fit durch den Herbst
Kraft tanken in der Natur für die Herbstzeit
Heimische Kräuter und Zeit in der Natur stärken Körper und Geist in der kühlen Jahreszeit.
SALZBURG. Wenn die Tage wieder kürzer werden und die kühle und "dunkle" Jahreszeit anbricht, ist es besonders wichtig, Körper und Seele Gutes zu tun. Die Salzburger Kräuterexpertin Karina Nouman, bekannt als "Fräulein Grün", setzt dabei vor allem auf die "Schätze aus der Natur".
Spaziergang ist wie "Urlaub für die Psyche"
Auch Nebel und graues Regenwetter sollen uns von einem Spaziergang an der frischen Luft oder im Wald nicht abhalten. "Selbst wenn man in den Abendstunden noch einen Spaziergang macht, ist das wie Urlaub für unsere Psyche. Gerade auch der Aufenthalt im Wald schafft es, dass wir einen Erholungsfaktor spüren, der uns gut durch die dunkle Jahreszeit kommen lässt, da die beiden Stresshormone Adrenalin und Cortisol gesenkt werden. Wenn wir uns draußen in der Natur bewegen, wird gleichzeitig unser Immunsystem gestärkt, gerade für die Erkältungszeit sehr wichtig. Wenn wir uns nur in Innenräumen aufhalten, verweichlicht uns das", erklärt Nouman.
Wissen über Kräuter vertiefen
Es sei auch wichtig, wieder ein wenig in das Wissen im Umgang mit Kräutern einzutauchen.
"Denn dann haben wir eine große Vielzahl an helfenden Mitteln in der Erkältungszeit zur Hand. Wie etwa den Thymian, der das Immunsystem mit seinen ätherischen Ölen stärken kann, oder auch den Kren, der mit seinen Scharfstoffen gegen Viren und Bakterien hilft und Vitamin C besitzt", so die Kräuterexpertin.
Mit Kren könne man auch gerade in der Erkältungszeit "präventiv" agieren, um dem Körper Gutes zu tun. "Gerade zu Beginn der Erkältungszeit schwören viele auf den Ingwer. Mit dem Kren haben wir ein regionales Pendant, das mit seinem Vitamin C zusammen mit Honig und naturtrübem Apfelsaft zu einem regionalen ‚Erkältungsshot’ gemischt werden kann. Aber generell gilt immer: Solche Rezepte sollte man niemals täglich den ganzen Herbst und Winter über einnehmen. Der Körper braucht Pausen. Am besten diesen Shot eine Woche täglich einnehmen als Prophylaxe oder im Akutfall zur Unterstützung, solange die Erkältung da ist", betont Nouman.
Zeit der Hagebutte
Auch bei Husten können "Helferlein" aus der Natur zum Einsatz kommen. "Bei einem verschleimten Husten braucht es schleimlösende Kräuter wie Gänseblümchen oder Schlüsselblume, die man als Tee heiß ansetzen darf. Bei Reizhusten hingegen benötigt man Heilpflanzen, die als Wirkstoff Schleim besitzen, der sich wie ein wohliger Mantel auf entzündete Schleimhäute setzt, etwa die Malve/Käsepappel", so Nouman.
Wer mit offenen Augen durch die Natur geht, findet auch in der Stadt eine Vielzahl an heimischen Kräutern, etwa auf den Stadtbergen, weiß Nouman. "Jetzt beginnt die Zeit der Hagebutte, die wir auch in der Stadt finden können. Wer vor dem Frost die Hagebutte sammelt, hat den zweitgrößten Vitamin-C-Lieferanten nach dem Sanddorn aus unserer Region gefunden. Als Tee stärkend in der Erkältungszeit. Wer die Hagebutte nach dem Frost sammelt, kann diese dann für Mus oder Marmelade verwenden, da sie süßer wird", rät die Kräuterexpertin.
Kräuter auf den Stadtbergen
Ihre Kräuterwanderungen führen sie regelmäßig auf den Kapuzinerberg, da dieser eine Fülle an Kräutern und auch Wurzeln bereithalte.
"Jetzt im Herbst beginnt die Zeit, um nach der Wurzel von Beinwell, Baldrian oder Nachtkerze zu graben, die wir auch mitten in der Stadt finden können, da wir sehr viele Naturplätze haben", so Nouman.
Einen Bericht vom Bio-Fest in der Salzburger Altstadt findet ihr hier:
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