Gratisfestivalkultur Salzburg
Kulturstätten: "Zu viele Gratiskonzerte"

Die Abstimmunge mit den Organisatoren vom "Jazz&the City" funktioniere mittlerweile sehr gut, sagt Wolfgang Descho.  | Foto: Henry Schulz
4Bilder
  • Die Abstimmunge mit den Organisatoren vom "Jazz&the City" funktioniere mittlerweile sehr gut, sagt Wolfgang Descho.
  • Foto: Henry Schulz
  • hochgeladen von Anna-Katharina Wintersteller

Immer mehr Konzerte bei Festivals in Salzburg sind gratis. Keine leichte Situation für die Salzburger Kulturstätten in Zeiten der Teuerungen. Die Salzburger Kulturstätten wünschen sich bessere Abstimmung zwischen den Veranstaltern und den Kulturstätten. 

Salzburg. Energiekrise, Inflation, die Nachwirkungen der Coronakrise: Das geht auch an den Kulturstätten nicht spurlos vorbei, so Geschäftsführer vom Rockhouse Wolfgang Descho. Dass in Salzburg immer mehr Gratisfestivals angeboten werden, erschwere die wirtschaftlich Lage der Kulturstätten zusätzlich, so sagt er.

"Einfach zu viel"

Für Descho sind Gratiskonzerte bei Salzburger Festivals vor allem dann ein Problem, wenn die selben Bands wenige Zeit später in Kulturbetrieben auftreten, die Eintritt verlangen müssen. "Umso mehr gratis gemacht wird, desto weniger bezahlen die Leute für die Konzerte", sagt der Rockhouse-Geschäftsfüher. Gegen eine gesunden Konkurrenzkampf und die Idee, die Lokale in der Altstadt beleben zu wollen, hat Descho prinzipiell nichts.

"Umso mehr gratis gemacht wird, desto weniger bezahlen die Leute für die Konzerte", sagt der Rockhouse-Geschäftsfüher Wolfgang Descho. | Foto: wildbild
  • "Umso mehr gratis gemacht wird, desto weniger bezahlen die Leute für die Konzerte", sagt der Rockhouse-Geschäftsfüher Wolfgang Descho.
  • Foto: wildbild
  • hochgeladen von Anna-Katharina Wintersteller

Aber: "Wenn ich Bands gratis in die Stadt stelle, die sonst in Kulturstätten gegen Eintritt spielen, ist das kontraproduktiv", sagt er. Auch der Geschäftsführer des Salzburger Dachverbands für Salzburger Kulturstätten Thomas Randisek hält die wachsende Anzahl von Gratiskonzerten zunehmend für ein Problem. "Die Kulturstätten werden zunehmend immer wieder von solchen Dingen überrascht. Es wäre schön, in irgendeiner Weise eingebunden zu werden", so Randisek

Gibt es aus deiner Sicht zu viele Gratisfestivals?

Bessere Abstimmung 

Einig sind sich Descho und Randisek darin, dass bei der Programmierung von Salzburger Festivals, die Kulturbetriebe mehr eingebunden werden sollen. So könne man vermeiden, dass Musiker im Jahr zwei Mal in Salzburg auftreten. Als Positivbeispiel nennt Wolfgang Descho die Kommunikation mit Jazz&The City-Programmleiterin Tina Heine. "Mit Tina Heine und den Leuten von Jazz&the City kann man reden", so Descho. Oft seien aber Menschen für das Programm verantwortlich, die "nicht wirklich den Weitblick" hätten.

Statt große Konzerte bei freiem Eintritt anzubieten, würde Thomas Randisek es begrüßen, wenn kleinere Angebote gemacht würden, die die Kulturstätten gar nicht anbieten können.  | Foto: wildbild
  • Statt große Konzerte bei freiem Eintritt anzubieten, würde Thomas Randisek es begrüßen, wenn kleinere Angebote gemacht würden, die die Kulturstätten gar nicht anbieten können.
  • Foto: wildbild
  • hochgeladen von Anna-Katharina Wintersteller

Randisek findet es zudem wichtig, dass bei Gratisfestivals nicht alle Konzerte bei freiem Eintritt sind. Statt große Konzerte bei freiem Eintritt anzubieten, würde er es begrüßen, wenn kleinere Angebote gemacht würden, die die Kulturstätten gar nicht anbieten können. "Wenn ich aber im Volksgarten ein Riesenkonzert mache, mit Bands, die im Jazz it oder Rockhouse spielen, ist das vielleicht nicht ganz so toll", sagt auch Descho.

Stadt ist gefordert

In der Verantwortung für bessere Abstimmung zwischen den Organisatoren und den Kulturstätten zu sorgen, sehen Descho und Randisek auch die Stadt Salzburg. "Die Gratisfestivals werden ja teilweise auch über öffentliche Förderungen der Stadt Salzburg veranstaltet. Ich sehe die Verantwortung, mehr Koordination zu schaffen, auch beim Fördergeber", so Randisek. Man müsse eine Form der Koordination finden, offen kommunizieren und sowohl Kulturstätten als auch Gratisfestival-Veranstalter an einen Tisch bringen.

Die Abstimmunge mit den Organisatoren vom "Jazz&the City" funktioniere mittlerweile sehr gut, sagt Wolfgang Descho.  | Foto: Henry Schulz
  • Die Abstimmunge mit den Organisatoren vom "Jazz&the City" funktioniere mittlerweile sehr gut, sagt Wolfgang Descho.
  • Foto: Henry Schulz
  • hochgeladen von Anna-Katharina Wintersteller

"Hol- UND Bringschuld"

Kulturstadtrat Bernhard Auinger (SPÖ) versteht die Kritik. "Wenn ich beim Vielklang-Festival eine Band sehe, die dann drei Wochen später im Rockhouse spielt und noch dazu Eintritt zahlen muss, werd ich's mir natürlich nicht mehr anschauen", so Auinger. Der Kulturstadtrat sieht aber die Stadt nicht unbedingt alleine dafür verantwortlich, für bessere Kommunikation zu sorgen.

 "Ich glaube, es sind alle gefordert in die Kommunikation zu gehen. Das ist sowohl eine Hol- als auch eine Bringschuld jedes Einzelnen", sagt Auinger bestimmt.  | Foto: wildbild
  • "Ich glaube, es sind alle gefordert in die Kommunikation zu gehen. Das ist sowohl eine Hol- als auch eine Bringschuld jedes Einzelnen", sagt Auinger bestimmt.
  • Foto: wildbild
  • hochgeladen von Anna-Katharina Wintersteller

"Ich glaube, es sind alle gefordert in die Kommunikation zu gehen. Das ist sowohl eine Hol- als auch eine Bringschuld jedes Einzelnen", sagt Auinger bestimmt. In dem Einflussbereich, den die Stadt bei der Organisation von Gratisfestivals bisher gehabt habe, könnte er sich nichts vorwerfen. Die Abstimmung mit den Kulturstätten beim 5020-Festival habe für ihn sehr gut funktioniert. Es habe eine guten Mix aus gratis Konzerten und Konzerten mit freiem Eintritt gegeben. "Wir haben uns gut abgestimmt", sagt der Kulturstadtrat.

Mehr News aus Salzburg Stadt
Das könnte dich auch interessieren: 

Salzburger Cousinen eröffnen "Take the A-Train"

Bald schallt Jazz-Musik durch Salzburgs Gassen
Von Salzburger Skaterparks auf internationale Bühnen
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

1 Kommentar

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Foto: Stefan Schubert

Traumjob gefällig?
Wir suchen Physios mit Herz und Hirn für unser Team!

Ein inspirierendes Arbeitsumfeld? Check. Ein innovatives Arbeitsklima? Check. Spannende Fortbildungsmöglichkeiten? Check. Attraktive Benefits? Check. Viele nette Kolleginnen und Kollegen? Doppelcheck. Das Alpentherme Gastein Gesundheitszentrum liegt in der Mitte des Gasteinertals – genau gesagt im malerischen Bad Hofgastein. Wir arbeiten als private Krankenanstalt in Form eines selbständigen Ambulatoriums für Kur, Rehabilitation und Sportmedizin. Mit einem vielfältigen Therapie- und...

  • Salzburg
  • Pongau
  • Magazin RegionalMedien Salzburg

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.