Lieber eine Taube am Bahnhofsdach

Betreuung im Krankenzimmer: Hier pflegen Hans Lutsch und Gabriela Arnold die Tauben.
  • Betreuung im Krankenzimmer: Hier pflegen Hans Lutsch und Gabriela Arnold die Tauben.
  • hochgeladen von Lisa Gold

ALZBURG (lg). Bei dem Wort „Stadttauben-Plage“ liegt der Gedanke an den weltberühmten Markusplatz in Venedig nahe. Doch bis vor knapp zwei Jahren war dieses Problem auch in der Mozartstadt allgegenwärtig. Mit dem Projekt „Taubenkobel“, der unter dem Dach an der Vorderseite des Salzburger Hauptbahnhofs eingerichtet wurde, wollte die Stadt ihre Tauben austricksen (die BB berichteten). Aufgrund der Renovierungsarbeiten am Bahnhof droht nun die Einstellung des Tauben-Kobels.

Ein Herz für Tauben
Gabriela Arnold und ihr Lebens-partner Hans Lutsch, jene zwei Menschen, die von Beginn an mit Herzblut an dem Projekt beteiligt waren und jede freie Minute in die Pflege von hilfsbedürftigen Tauben stecken, wollen sich gegen die Schließung des Tauben-Kobels wehren. „In den letzten zwei Jahren haben wir 700 hilfsbedürftige Tauben in den Kobel gelockt, dort versorgt und täglich gefüttert. Allein aus Tierschutz-rechtlichen Überlegungen wäre es fatal, den Tauben ihr ‚Zuhause‘ zu nehmen, von Ethik ganz zu schweigen“, erzählt Lutsch.

Krankenstation für Tauben
Wie sieht die tägliche Arbeit mit den Tieren nun aus? „Wir kommen jeden Tag hierher, um die Tauben zu füttern, zu putzen und die verletzten Tiere zu pflegen. Urlaub gab es seit zwei Jahren nicht mehr“, erklärt Arnold. Für verletzte Tauben haben Arnold und Lutsch ein eigenes „Krankenzimmer“ eingerichtet. „Im Taubenschlag halten sich bis zu 300 Tauben auf, das ist für verletzte Tauben eine enorme Belastung“, so die Tauben-Liebhaberin. Oft werden die beiden von Straßenreinigern angerufen, dass eine verletzte Taube gefunden wurde. „Unser kleines, aber feines Netzwerk“, fügt Arnold hinzu. Bei größeren Verletzungen wird ein Tierarzt zu Rate gezogen. Finanziert wird das Ganze aus eigener Tasche. Bis auf das Taubenfutter, das vom Magistrat zur Verfügung gestellt wird, decken Arnold und Lutsch alle Kosten ab. „Bald arbeiten wir nur mehr für die Tauben“, meint Arnold nachdenklich. Wie es weitergeht, wisse man nicht. „In den nächsten Wochen gibt es einen Termin mit Stadt und ÖBB, wir hoffen, dass das Stadttaubenprojekt bestehen bleibt und mehr Unterstützer findet“, resümiert Lutsch. Ansonsten steht die Stadt wieder vor dem alten Problem.

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