Salzburg hat zu wenige Lehrlinge

Auf einen Lehrling kommen im Magistrat 290 Mitarbeiter – für Bürgerlisten-Gemeinderätin Ulrike Saghi ein untragbarer Zustand. Sie fordert hundert zusätzliche Auszubildende, und die Strukturreform als Chance zu nützen. Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) spricht im Stadtblatt-Interview von einem Schnellschuss der Gemeinderätin. Diese wiederum ist empört – immerhin stelle sie seit zehn Jahren regelmäßig Anträge zum Thema.

SALZBURG (drs). Hundert zusätzliche Lehrlinge, in jeder Abteilung zehn, das fordert die Bürgerlisten-Gemeinderätin seit Jahren. Für Bürgermeister Schaden ist ihr Wunsch trotzdem ein Schnellschuss. Er macht im Stadtblatt-Interview klar: „Es gibt im Moment kein Unterangebot an Lehrstellen. Wir bilden dort aus, wo wir selbst Bedarf haben.“ Denn: Man wolle keine Jugendlichen heranzüchten, die nachher keine Chance am Arbeitsmarkt hätten. „Bürolehrlinge gibt es nämlich wie Sand am Meer“, so Schaden.

Auf 290 Mitarbeiter kommt ein Lehrling
Derzeit hat der Magistrat elf Lehrlinge – für Saghi schlichtweg eine Verhöhnung. „In einem Betrieb mit 3.200 Mitarbeitern sollte man sich mit elf Lehrlingen nicht rühmen“, findet sie: „Wenn das die Privatwirtschaft auch so machen würde, hätten wir schnell ein Problem.“ Sie fordert einen Amtsbericht, der auflistet, in welchen Magistratsbereichen Lehrstellen möglich sind – immerhin gäbe es in den vielschichtigen Abteilungen nicht ausschließlich Büro-Lehrstellen zu besetzen. Abermals brachte die Gemeinderätin einen Antrag im Sozialausschuss der Stadt ein, der ab 2011 im Stellenplan zusätzliche Lehrlinge vorsieht. Die bevorstehende Strukturreform sei bei der Umsetzung eine große Chance.
Die Zahl der Lehranfänger nimmt in Österreich aktuell dramatisch ab. Bis 2017 könnte jeder dritte Lehrplatz in Betrieben verloren gehen. „Die Folge wäre ein extremer Facharbeitermangel“, warnen Experten.

Besser gelernt, als ungelernt arbeitslos
Nicht nur wirtschaftlich hätte die Entwicklung Folgen, auch jugendpolitisch, meint die Gemeinderätin. Denn: So programmiere man Jugendarmut vor. „Der Kreislauf fängt mit einer fehlenden Ausbildung an, danach kommen die Lebenserhaltungskosten hinzu, dann wird eine Ausbildung oft zu teuer und die Jugendlichen bleiben ungelernte Hilfskräfte.“ Und: Arbeitslose Lehrlinge hätten immerhin noch die besseren Chancen als arbeitslose Pflichtschulabgänger, findet Saghi.

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