City Nature Challenge
Silber für Salzburg: Mehr als 20.000 Naturbeobachtungen

Die Stadt Salzburg landete bei dem Naturbeobachtungs-Wettbewerb "City Nature Challenge" europaweit auf dem zweiten Platz. Auch über "Erstfunde" in Salzburg können sich die Entdecker freuen. 

SALZBURG. Raus in die Natur, Entdeckungen von Pflanzen und Tieren machen, mit Handy auf die ObsIdentify-App hochladen, mit den Daten einen wichtigen Beitrag für die Wissenschaft leisten: Das ist das Prinzip des internationalen Naturbeobachtungs-Wettbewerbs "City Nature Challenge". In vier Tagen wurden über 20.000 Naturbeobachtungen von 2.760 Arten gemeldet. Weltweit landet Salzburg mit diesen Ergebnissen auf dem zwölften, europaweit sogar auf dem zweiten Platz.


"Das kann nicht sein"

"Dass in einer so kurzen Zeit so viele verschiedene Arten dokumentiert werden konnten, ist schon beeindruckend", freut sich der Biologe Peter Kaufmann vom Haus der Natur. Besonders erfreulich für einen Biologen: Unter den Beobachtungen waren auch viele gefährdete Arten, wie Laubfrösche, verschiedene Amphibien, auch eine Haselmaus wurde entdeckt.

Eine kleine Haselmaus wurde auch entdeckt | Foto: Peter Kaufmann/Haus der Natur

"Das kann nicht sein", beteuerte Schmetterlingsforscher Patrick Gros, als die ObsIdentify-App mit Künstlicher Intelligenz einen Eichen-Blütenspanner bei einer Exkursion in den Salchzach-Auen erkannte. Nach weiteren Untersuchungen zeigte sich: Die App hatte recht, der Eichen-Blütenspanner wurde zum ersten Mal in Salzburg entdeckt.

Der Erstfund in der Stadt Salzburg: Eichen- Blütenspanner | Foto: Torben Schubert

"So kann man live dokumentieren, wie sich Arten durch den Klimawandel bei uns ausbreiten. Diese Art dürfte vom Klimawandel profitieren und wandert gerade möglicherweise bei uns ein", erklärt Kaufmann.

"Blitzschnelle" Studierende

Ein Woche blieb für die Forschenden nach den vier "Entdeckungs-Tagen" Zeit, die Daten, die sie durch die ObsIdentify-App erhielten, nach zu bestimmen und zu korrigieren. "Unsere Botaniker haben sich durch tausende Bilder von Pflanzen durchgekämpft.

Peter Kaufmann im Einsatz bei der City Nature Challenge. | Foto: Peter Kaufmann/Haus der Natur

Studierende an der Uni haben sich auf Insekten gestürzt und in Rekordzeit eine Vergleichssammlung angelegt", blickt Kaufmann zurück. Besonders beeindruckt zeigt er sich vom Einsatz der beteiligten Studierenden, diese hätten "einen richtigen Ehrgeiz entwickelt".


Detektive von Ökosystemen

Prinzipiell gehe es bei der Challenge darum, so viele Menschen wie möglich für Naturbeobachtung und in weiterer Folge auch für die Natur und die Artenvielfalt zu begeistern. Aber auch die Daten, die die Forschenden durch die Challenge erhalten, sind eine wichtige Hilfe für die Wissenschaft, um Veränderungen in der Artenvielfalt der Stadt zu dokumentieren.

Hier wurde ein Laubfrosch entdeckt.  | Foto: Peter Kaufmann/Haus der Natur

Wolle man zum Beispiel Rückgänge einer Art dokumentieren, vergleiche man aktuelle Daten, die bei der "City Nature Challenge" mit dem Smartphone erfasst wurden, mit historischen Sammlungen.

"Artenvielfalt ist für unser Ökosystem und letztlich für unsere Lebensgrundlage wichtig. Jede Art spielt im Ökosystem eine Rolle."
- Peter Kaufmann

"Wir haben ein historisches Herbar im Haus, wo wir Pflanzenbelege haben, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen. Anhand derer kann man zum Beispiel zeigen, dass es bestimmte Pflanzen bei uns einmal gegeben hat, wo es sie heute nicht mehr gibt", so Kaufmann. Den Frühlingsenzian zum Beispiel könne man heute nur mehr auf Almen bei Wanderungen auf den Berg finden, durch die historischen Belege im Haus der Natur konnte man aber nachweisen: Den Frühlingsenzian gab es früher auch im Flachgauer Tiefland. "Man kann wirklich detektivisch belegen, wie sich die Ökosysteme verändert haben", sagt Kaufmann.

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