"Stumme Figuren" zum Aufrütteln der Gesellschaft
SALZBURG (lg). Mit der Wanderausstellung "Silent Witnesses" will die Stadt Salzburg ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen. "Jede Figur steht stellvertretend für eine Frau, die in den vergangenen Jahren in Österreich von ihrem (ehemaligen) Partner ermordet wurde. Ihre Geschichte ist auf der Figur nachzulesen. Die Ausstellung vermittelt, dass noch immer Handlungsbedarf im Kampf gegen Gewalt an Frauen besteht und macht unkompliziert und niederschwellig auf die Thematik aufmerksam", erklärt Alexandra Schmidt vom Frauenbüro Salzburg.
Ehrenmord und Familientragödie
„Wichtig ist auch die Art und Weise, wie wir darüber sprechen: Es handelt sich hier um Mord und um nichts anderes. Wenn medial einmal von ‚vermutlichem Ehrenmord in der muslimischen Community‘ und dann – bei einer Tat eines Österreichers - von ‚Familientragödie‘ die Rede ist, wirkt das fast wie eine Rechtfertigung. Aber das ist niemals zu rechtfertigen“, fügt Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer (SPÖ) hinzu.
Ausstellung bis Mitte Dezember
Gewalt gegen Frauen ist kein Einzelschicksal. In Österreich ist etwa jede fünfte Frau von Gewalt durch ihren Lebenspartner oder einen männlichen Angehörigen betroffen. Mehr als die Hälfte aller Morde in Österreich geschehen im Familien- und Bekanntenkreis, die Opfer sind meist Frauen und Kinder. Die Ausstellung "Silent Witnesses" ist während der „Internationalen Tage gegen Gewalt an Frauen“ bis 16. Dezember im Schloss Mirabell (Wolf-Dietrich-Halle) zu sehen.
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