Vom "Völkischen Wohlfahrtstaat" in der Stadt Salzburg
Die Stadt Salzburg setzt sich in einem groß angelegten Projekt mit ihrer NS-Vergangenheit auseinander.
Wie "Wohlfahrt" und damit auch die Sozialpolitik der Stadt Salzburg während der Zeit des Nationalsozialismus definiert wurde, darüber referierte Stadtarchiv-Historikerin Sabine Veits-Falk am Donnerstag in der Tribühne Lehen. „Nationalsozialistische Sozialpolitik war überwiegend bevölkerungspolitisch und erbbiologisch motiviert. Soziale Diagnosen wurden dabei ins Biologische umgedeutet“, so Veits-Falk.
Vom neuen „Staatlichen Gesundheitsamt für den Stadtkreis Salzburg“ wurden massenhafte medizinische Untersuchungen durchgeführt. Sie wurden als Nachweis der Erbgesundheit für den Bezug von sozialen Leistungen gefordert. Das Gesundheitsamt war auch jener Apparat, der basierend auf rassehygienischen Gesetzen die ersten Schritte bei der Grenzziehung zwischen „erbgesunden, wertvollen“ und „erbkranken, minderwertigen“ Menschen vornahm.
Am 13. November (19.00 Uhr, Tribühne Lehen) referiert Christoph Braumnann zum Thema "Stadtplanung im Nationalsozialismus – Raumordnung, Verkehrsplanung und Wohnungswesen".
Mehr zur Aufarbeitung der NS-Zeit durch die Stadt Salzburg gibt es hier.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.