Wenn Senioren nicht mehr selber kochen möchten
Das Rote Kreuz liefert in Salzburg täglich 600 Mahlzeiten in Privathaushalte
Etwa 600 Mahlzeiten liefert das Rote Kreuz täglich in Salzburger Haushalte. In der Stadt Salzburg kommt das Essen auf Wunsch ofenwarm ins Haus, in allen anderen Bezirken im tiefgekühlten Zustand. Zu den rund 1.200 Kunden zählen in erster Linie Senioren, die nicht mehr selber kochen können oder möchten – aber auch Familien, in denen ein Elternteil etwa wegen eines Krankenhausaufenthaltes vorübergehend ausfällt. Die meisten Kunden sind allerdings langfristige Kunden, und über die Jahre kennen die Zusteller ihre Kunden auch schon recht gut.
Jemand, der "nachschaut"
"Unsere Zusteller haben in der Regel auch eine Erste-Hilfe-Ausbildung und wenn einer ihrer Kunden nicht aufmacht, dann fahren sie nicht einfach weiter, sondern gehen dem nach", berichtet Helmut Steinkogler, der Leiter der Sozialen Dienste beim Roten Kreuz. Das wird insbesondere von den Senioren selber, aber auch von deren Angehörigen sehr geschätzt.
Sicherheit bei Allergien und Spezialkost
Das "Essen Zuhause" des Roten Kreuzes kommt von "Gourmet" aus St. Pölten, der Speiseplan wird gemeinsam mit Ernährungswissenschaftlern zusammengestellt. Vor allem für Diabetiker oder Menschen, die auf manche Zutaten allergisch reagieren, ist das eine Erleichterung: "Laktose- oder glutenfrei zu kochen und dabei auch noch eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen, ist nicht unbedingt leicht. Aber auch die Diabetikerküche ist für jemanden, der kein ernährungswissenschaftliches Spezialwissen hat, schwierig. Ganz zu schweigen von den älteren Herrschaften, die vielleicht auch nicht mehr so viel Freude am Kochen haben", so Steinkogler. Mit dem Service des Roten Kreuzes könne jedenfalls sichergestellt werden, dass die Senioren nicht "drei Mal in der Woche Nudeln essen".
Saisonale Zutaten aus der Region
Wer "Essen Zuhause" bestellt, der kann übrigens aus mehr als 100 Gerichten einen individuellen Speiseplan zusammenstellen. Beim ofenwarmen Essen gibt es einen fixen Speiseplan, der stets aus einem dreigängigen Menü besteht. Ob man das Essen sieben Tage die Woche bestellt, oder nur an einzelnen Tagen, bleibt den Kunden überlassen. "Das Tolle daran ist, dass sich der Speiseplan nach der Saison richtet, Marillenknödel gibt es dann, wenn sie in der Wachau reif sind und den Spargel zur Spargelzeit im Frühling", erklärt Steinkogler. Und Elvis Dulic, der stellv. Leiter von "Zuhause Essen", ergänzt: „Durch Schockfrosten bleiben die Vitamine und der Geschmack erhalten. Die 'Gourmet'-Köche verwenden regionales Obst und Gemüse der Saison – das ist besonders reich an Vitaminen und hat eine hohe Qualität."
Bestätigen kann das Maria Schwab (93) aus der Stadt Salzburg: "Ich bestelle mir am liebsten Gerichte, die ich für mich alleine nicht kochen würde. Der Burgunderbraten oder die Cevapcici schmecken mir besonders gut."
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