"Wir helfen, wenn jemand in Not ist"
Mitglieder der Sikh kochten freiwillig an 100 Tagen Essen für Flüchtlinge / Land Salzburg sorgt für permanentes Nachbessern der Infrastruktur
SALZBURG. Am kommenden Sonntag, 29. November, werden es genau 100 Tage, an dem die Sikh für die Flüchtlinge im Transitquartier der "Alten Autobahnmeisterei" Essen zubereiten. Danach übernimmt die Verpflegung der Transitflüchtlinge zur Gänze die NGO Muslim Hands. "Wir helfen, wenn jemand in Not ist", betont Balwinder Singh Randhawa, zuständig für den Sikh-Tempel "Gurdwara Shri Guru Angad Dev Ji" in Salzburg-Gnigl, am Donnerstag, 26. November.
"Helfen ist Teil unserer Religion, da spielt es keine Rolle, welche Religion die Menschen haben, denen geholfen wird. Wenn Österreich und das Land Salzburg sowie das Rote Kreuz rufen, dann sind wir zur Stelle, denn es ist unser Land. Wir leben hier und wollen auch einen Teil zur Gemeinschaft beitragen", so Randhawa.
Rund 200 Familien, die der religiösen Gemeinschaft der Sikh angehören, leben in Salzburg. Viele darunter haben für die Flüchtlinge einen Beitrag geleistet, so wurde etwa das Essen zur Gänze gespendet. Gekocht wurde in Gnigl, rein vegetarisch, hauptsächlich "Dal-Gerichte". Das sind Gerichte mit Hülsenfrüchten, wie etwa Linsen oder Bohnen. Das Essen wurde dann in die ehemalige Autobahnmeisterei bei Salzburg-Mitte gebracht, wo wiederum Mitglieder des Tempels mittags für die Verteilung sorgten. "Für uns beginnen nun hohe religiöse Feierlichkeiten, die bis ins neue Jahr hineinreichen, daher haben wir nun weniger Zeit Hilfe zu leisten. Wir können uns aber durchaus vorstellen wieder zu helfen", ist Randhawa überzeugt. Eines ist ihm noch wichtig zu sagen: "Was in Paris passiert ist, dieser Terror, ist ein Anschlag auf die gesamte Menschlichkeit und gehört auf das Schärfste verurteilt."
Künftig wird die gesamte Verpflegung von den Muslim Hands übernommen. "Diese Gerichte werden direkt an Ort und Stelle gekocht, es gibt auch Curry-Eintöpfe und Fleischgerichte. Die erforderlichen Lebensmittel werden ebenfalls von der NGO zur Verfügung gestellt", so Mohammed Khan von Muslim Hands. Seit Anfang September unterstützen sie mit einer Reihe freiwilliger Helferinnen und Helfer die Flüchtlinge.
Land bessert laufend Infrastruktur nach
"Auch für uns steht die humanitäre Seite an oberster Stelle", betont Mag. Norbert Altenhofer vom Katastrophenschutz des Landes, daher würde im Transitquartier der "Alten Autobahnmeisterei" und auch an der Grenze zu Freilassing laufend die Infrastruktur nachgebessert. "Nur innerhalb weniger Tage haben wir beispielsweise Unterstände bei der Essensausgabe errichtet, sodass die Menschen nicht mehr in der Kälte oder im Regen stehen müssen."
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