Arbeitsgerichtsprozess gegen Monika Rathgeber geht weiter
Mitarbeiter der ehemaligen Referatsleiterin Christian M. einvernommen.
SALZBURG (rik). Als erster Zeuge im Arbeitsgerichtsprozess gegen Monika Rathgeber, ehemalige Referatsleiterin in der Finanzabteilung des Landes, wurde ihr engster Mitarbeiter, Christian M., einvernommen.
Die Finanzexpertin war im Dezember vom Land im Zuge des Finanzskandales fristlos entlassen worden. Vor dem Arbeitsgericht Salzburg kämpft sie nun darum, wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren zu können. Richter Herbert Moritz geht der Frage nach, ob die fristlose Entlassung zu Recht ausgesprochen wurde.
Unterschriften in die Akten kopiert
Erst Anfang Dezember habe er erfahren, dass seine Unterschrift, die zum Abschluss der Verträge gefordert war, von Monika Rathgeber in die Dokumente hineinkopiert wurde, gab M. zu Protokoll. Aufgefallen war dies der Abteilungssekretärin, Christine H.. Sie habe ihn nach der Rückkehr von seinem Urlaub Ende November davon berichtet.
Nachdem Ende November erste Details der Finanzaffäre landesintern bekannt wurden, hatte der Abteilungsleiter, Finanz-Hofrat Eduard Paulus M. beauftragt, sämtliche Protokolle der Finanzbeirats-Sitzungen auszuheben, auszudrucken und vorzulegen.
Zwei verschiedene Versionen
Dabei hatte er festgestellt, dass es jeweils zwei Versionen der Protokolle gab - ein Original und eine klar erkennbare geänderte Version. Im Mai 2012 war abteilungsintern bereits zum Vertrauensbruch gekommen. Damals hatte Monika Rathgeber ein Geschäft abgeschlossen, zu dem sie laut Weisung von Paulus nicht mehr berechtigt war. Das Geschäft wurde zwar nachträglich noch genehmigt, jedoch sprach Paulus noch einmal das deutliche Verbot aus.
Zu den gefälschten Unterschriften rechtfertigte sich Rathgeber damit, dass ihr Mitarbeiter häufig aufgrund der Erkrankung seiner Frau abwesend war. Ebenso war Paulus oft wegen anderer Verpflichtungen nicht greifbar.
Sekretärin bestätigt weitgehend
Auch die Abteilungssekretärin war als Zeugin geladen, sie bestätigte mit ihren Aussagen einen Großteil Mittermairs Version. Einzig, dass sie ihn Anfang Dezember von den aufgetauchten Unterschriftsfälschungen informiert hätte, bestritt sie. Sie habe erst am 5. Dezember den Auftrag erhalten, sämtliche Dokumente zu kontrollieren, dabei seien hineinkopierte Unterschriften audgetaucht. Die Anzahl konnte sie nicht benennen, verwies jedoch auf die Information der Korruptionsstaatsanwaltschaft, die von 104 Fällen sprach.
Sie bestätigte die Aussage von Christian M., erstmals von einer hineinkopierten unterschrift informiert zu haben. Damals sei es zu einer lautstarken Auseinandersetzung gegekommen. Was weiter mit diesen Informationen passiert sei, wisse sie jedoch nicht.
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