Schulabbrecher bereiten der Politik Kopfzerbrechen

- LH Wilfried Haslauer
- hochgeladen von Stefanie Schenker
Noch knapp zwei Wochen Ferien haben die rund 73.000 Salzburger Schülerinnen und Schüler vor sich, dann beginnt das neue Schuljahr. Durchschnittlich 50 Millionen Euro investieren Gemeinden, Land und Bund jedes Jahr in den Neubau und Erhalt von Schulen in Salzburg. Besonders viel hat zuletzt die Gemeinde Hallwang ausgegeben – um zwölf Millionen Euro (6,3 Millionen Euro kamen aus dem Gemeindeausgleichsfonds) entstand eine neue Volksschule in Beton-Holzbauweise.
Aber auch das Land Salzburg investierte kräftig: 1,7 Millionen Euro in die Sanierung der Landesberufsschule Kuchl, 4,9 Millionen Euro die Generalsanierung des Berufsschülerheims Wals sowie 4,2 Millionen Euro in eine neue Turnhalle an der Landesberufsschule Wals. Weitere 150.000 Euro fließen in die Energieoptimierung der Landesberufsschule Zell am See sowie des Berufsschülerheims in der Aigner Straße in der Landeshauptstadt. "Mit der Errichtung einer IT-HTL im Pongau haben wir uns ein großes Projekt vorgenommen – das wird schwierig, aber wir wollen es auf den Weg bringen", bekräftigte LH Wilfried Haslauer.
Zudem fließen 2016 bis 2018 insgesamt 60 Millionen Euro des Bundes in die Generalsanierung des Christian-Doppler-Gymnasiums, den Neubau des BORG Oberndorf und, die Erweiterung und Sanierung des Musischen Gymnasiums und die Sanierung der HBLA Neumarkt sowie der HTL Kuchl.
Problem Schulabbrecher
Investiert wird zudem nicht nur in Gebäude, sondern auch in das Innenleben bzw. in die Zukunft der Schüler. "Wir sehen einerseits einen Trend zur Vollakademisierung, das heißt, der Run auf Gymnasien, mittlere und höhere Schulen hält an, gleichzeitig kommen viele Jugendliche da nicht mehr mit und brechen nach neun Jahren Schulpflicht ihren Ausbildunsgweg ab", beschreibt der Landeshauptmann. Das Ergebnis: 15 Prozent dieser Schulabgänger machen keine weitere Ausbildung. "In manchen Ethnien wie der türkischen Minderheit sind das bis zu 50 Prozent der Schulabbrecher – und dort finden wir extrem viele Mädchen", so Haslauer.
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Mit gezielter Sozialarbeit an den Schulen – das Land gibt dafür im kommenden Schuljahr 741.000 Euro aus – sollen schwierige und vom Bildungsabbruch betroffene Schüler und deren Familien erreicht werden. Weitere 500.000 Euro aus dem Landesbudget fließen in den Sprachförderunterricht – für den der Bund zuständig ist. Weil diese Mittel aber nicht reichen – "Wir haben aufgrund der Flüchtlingsbewegung, aber auch in der eigenen Bevölkerung großen Bedarf", sagt Haslauer – nimmt das Land selbst Geld in die Hand. Gleiches gilt für den Bereich der Integration von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Ihren Anteil an der Gesamtschülerzahl – und die daraus resultierenden finanziellen Mittel – hat der Bund mit 2,7 Prozent festgesetzt. "Der wahre Bedarf liegt aber bei knapp unter fünf Prozent. Das Land gibt deshalb rund eine Million Euro für zusätzliches Personal aus", erklärt Bildungsreferent Haslauer.
Bürokratieabbau: Lehrer sollen reisen künftig elektronisch abrechnen
Auf dem Hausaufgabenzettel des Landes steht die Zusammenführung der Schulbehörden – Landesschulrat als Bundesbehörde und die Schulagenden des Landes sollen bekanntlich in einer neuen Bildunsgdirektion zusammengefasst werden. Die neue Super-Behörde ist dann für 73.000 Schülerinnen und Schüler, 363 Schulstandorte und 9.000 Lehrer zuständig, beschreibt Landesschulratspräsident Johannes Plötzeneder.
Parallel dazu sollen Bürokratie-Auswüchse eingedämmt werden. So soll der Besuch einer Schule außerhalb des Schulsprengels für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf künftig nicht mehr die Zustimmung der Landesregierung brauchen, sondern nur mehr die der Wahlschule. Die 31 Paragraphen umfassende Schulbauverordnung soll kräftig ausgemistet werden und die Abrechnung der Reisetätigkeiten von Lehrern soll von zwingend vorgschriebener Vorlage physischer – also papierener – Rechnungen auf elektronische Date umgestellt werden. "Das sind immerhin 17.000 Reiseabrechnungen im Jahr", veranschaulicht Eva Veichtlbauer, Leiterin der Bildungsbateilung des Landes.
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