Stadtpolitk kommt bei Salzburgern nicht gut weg: Nur einer von Hundert vergibt „Sehr gut“!
Die ÖVP-Wähler sind mit der Arbeit der Stadtregierung unzufriedener als der Durchschnittssalzburger – das gilt auch für die Arbeit der eigenen Partei. Beim Thema Budget sehen die Salzburger (und nicht nur die ÖVP-Wähler) die Kompetenz dafür eindeutig bei den Schwarzen.
SALZBURG (sos). Fragt man die Salzburger, was die Stadtregierung seit ihrem Amtsantritt weitergebracht hat, dann fällt nahezu drei Viertel der Bevölkerung (74%) nichts ein. Entsprechend unzufrieden sind die Bürger daher auch mit der Politik in ihrer Stadt. Nur ein einziger von einhundert Befragten findet, die Regierung leiste sehr gute Arbeit, immerhin 41 Prozent ringen sich zur Antwort „ziemlich gute Arbeit“ durch, aber: Die Mehrheit (54%) ist der Meinung, die Regierungsmitglieder machten ihren Job weniger bis gar nicht gut.
Wer schwarz wählt, neigt auch dazu, schwarz zu sehen
Dafür, dass das Zeugnis für die Stadtregierung so schlecht ausfällt, sind in erster Linie die ÖVP-Wähler verantwortlich, denn während immerhin 53 Prozent der SPÖ-Wähler eine sehr bis ziemlich gute Arbeit erkennen können, überwiegen bei den Schwarz-Wählern die negativen Antworten. Interessantes Detail: Sogar mit der Arbeit der eigenen Partei sind die ÖVP-Sympathisanten unzufrieden. Nur 44 Prozent von ihnen finden, die ÖVP leiste bessere Arbeit als die SPÖ. Zum Vergleich: 69 Prozent der SPÖ-Wähler beurteilen die Arbeit der Roten besser als jene der Schwarzen. Die SPÖ kommt in dieser Frage auch insgesamt – also bei der gesamten Bevölkerung – besser weg als die ÖVP. So findet immerhin jeder Dritte (33%), die SPÖ arbeite besser als die ÖVP, umgekehrter Meinung ist nicht einmal jeder Sechste (17%).
Als besonders SPÖ-begeistert erweisen sich die Bürgerlisten-Wähler. Jeder Vierte von ihnen vergibt die Bestnote an die SPÖ, „nur“ 38 Prozent von ihnen nennen die Bürgerliste.
ÖVP wirkt beim Thema Budget kompetenter als SPÖ
Ein Punkt, in dem die ÖVP besser abschneidet als die SPÖ, ist das Thema Budgetkompetenz. Das ist insofern bezeichnend, als die ÖVP auch aus den jüngsten Budgetverhandlungen im Herbst des Vorjahres ausgestiegen ist – übrigens insgesamt schon zum dritten Mal in Folge. Dennoch: 39 Prozent der Salzburger (darunter übrigens auch jeder fünfte SPÖ-Wähler) trauen der ÖVP mehr Kompetenz in Sachen Budget zu als der SPÖ (32%).
Nur eine Minderheit sieht politische Leistungen
Bei aller Politikverdrossenheit gibt es aber auch ein paar stadtpolitische Themen und Projekte, die die Salzburger beschäftigen bzw. die sie wahrnehmen. So nennen jeweils drei bis vier Prozent der Befragten den Ausbau des Radwegenetzes, die Schaffung von (Gratis)-Kinderbetreuungsplätzen, den S-Bahn-Ausbau oder Bauprojekte für den sozialen Wohnbau als politische Errungenschaften.
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