Unheilige Allianz: Politik und Großkapital
Weil bei uns der politische Wille fehlt, wird anstatt eines Erdkabels die 380 kV-Freileitung bevorzugt.
ADNET. Die Frage "Erdkabel" oder "Freileitung" für die 380.000 Volt-Stromleitung quer durch das Bundesland Salzburg stellt sich für Franz Köck aus Adnet nicht.
Regel der Technik
"Mittlerweile ist die Verkabelung nämlich nicht mehr nur Stand der Technik, sondern anerkannte Regel der Technik. Das heißt, wer vernünftig denkt, wird sich natürlich an die anerkannten Regeln halten."
Dass weder Politik noch Großkapital - in diesem Fall die Aktiengesellschaft Verbund mit seiner Tochtergesellschaft APG (Austrian Power Grid) - hier vernünftig, zukunftsorientiert und entsprechend der Interessen der Bürger denkt, ist für ihn unerträglich. "Ich verwehre mich gegen die Lügen, Halb- und Unwahrheiten, die insbesondere die APG verbreitet."
Grenzwert eine Farce
Sein Hauptanliegen ist die Gesundheitsgefährdung. Der stets ins Treffen geführte Schweizer Vorsorgewert von einem Mikrotesla als Grenze ist für den pensionierten Möbelhändler eine Farce: "Der wurde nicht nach medizinischen Standpunkten gewählt, sondern nach technischer Machbarkeit und wirtschaftlicher Tragbarkeit." Die internationale Krebs-organisation IARC hingegen propagiert einen um 60% niedrigeren Grenzwert. "Die Salzburger Politik windet sich aber stets heraus und sagt, sie könne nichts machen."
Das will Köck so nicht hinnehmen. Sein Ziel ist es, weiter zu informieren, denn die Menschen sollen und wollen die Wahrheit wissen.
Land hat versagt
Salzburgs Grüne sind ebenfalls nicht mit der Landespolitik in Sachen Erdkabel einverstanden. Grünen-Sprecherin Astrid Rössler: "Der politische Wille fehlt, das Land Salzburg ist vor dem Verbund in die Knie gegangen. Das Land Niedersachsen hat vorgemacht wie es gehen kann, denn es hat das Behördenverfahren für eine Freileitung verweigert, weil kein Kabel enthalten war. Die Betreiber mussten dort ein neues Projekt entwickeln."
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