Maltas Wirtschaft
Steuerfreiheiten und Glücksspiel als treibende Kräfte

Portomaso Marina und das Hilton Hotel | Foto: Jonathan Gimpl
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Malta, ein kleiner Inselstaat im Herzen des Mittelmeers, hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte wirtschaftliche Entwicklung erlebt. Obwohl das Land nur eine Fläche von etwa 316 Quadratkilometern ausmacht und knapp über 500.000 Einwohner:innen zählt, betreibt es eine florierende Wirtschaft mit wachsendem Bruttoinlandsprodukt. In diesem Artikel betrachten wir Maltas wirtschaftliche Situation und die Rolle, die Steuerfreiheiten und das Glücksspielwesen in dieser Entwicklung spielen.

von Andreas Jäger

SALZBURG. Malta verzeichnet seit mehreren Jahren ein stetiges Wirtschaftswachstum. Trotz der geopolitisch schwierigen Umstände aufgrund des Krieges in der Ukraine erzielte Malta im Jahr 2022 ein starkes BIP-Wachstum von +6,9 Prozent (auf 16,9 Mrd. Euro), das hauptsächlich durch gestiegene Exporte und den Inlandskonsum getrieben war.

Die Rolle der Steuern

Malta praktiziert das sogenannte Imputationssystem, wobei es sich um einen Mechanismus zur Vermeidung der Doppelbesteuerung von Unternehmensgewinnen handelt. Im Kern geht es darum, dass die auf Unternehmensebene gezahlte Körperschaftssteuer den Aktionär:innen als Vorabguthaben gutgeschrieben wird, wenn sie Dividenden erhalten. Dadurch wird die wirtschaftliche Doppelbesteuerung von Unternehmensgewinnen vermieden, die sonst bei der Besteuerung sowohl auf Unternehmensebene als auch auf Aktionärsebene entstehen würde.

In Malta beträgt die Körperschaftssteuer nominell 35 Prozent, aber das Imputationssystem ermöglicht es Aktionär:innen (insbesondere ausländischen), einen Großteil dieser Steuer zurückzufordern, wenn sie Dividenden erhalten. Die Rückerstattung erfolgt in Form einer Steuergutschrift, die gegen die persönliche Einkommenssteuerschuld des/der Aktionär:in verrechnet wird. In der Regel können Aktionär:innen bis zu 85 Prozent der auf Unternehmensebene gezahlten Steuer zurückfordern, was einer effektiven Körperschaftssteuer von fünf Prozent entspricht.

Das maltesische Imputationssystem ist attraktiv für ausländische Investor:innen und Unternehmen, da es den Steuerdruck auf Unternehmensgewinne reduziert und Malta als Standort für Geschäftsaktivitäten und Investitionen attraktiv macht.

Durch diese steuerlichen Anreize zieht Malta zahlreiche ausländische Unternehmen an, die im Land investieren und Arbeitsplätze schaffen. Diese Unternehmen stammen aus verschiedenen Branchen, wie beispielsweise der Finanzdienstleistungsbranche, der Informationstechnologie, dem Online-Glücksspiel und dem Schifffahrtssektor.

Auberge de Castille, beherbergt das Büro des Premierministers | Foto: Jonathan Gimpl
  • Auberge de Castille, beherbergt das Büro des Premierministers
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Portomaso Marina und das Hilton Hotel | Foto: Jonathan Gimpl

Die Rolle des Glücksspielwesens

Dem Glücksspiel kommt ebenfalls eine wichtige Rolle für Maltas Wirtschaft zu. Der Inselstaat ist in den letzten Jahren zu einem wichtigen Hub für Online-Glücksspielunternehmen geworden. Diese Entwicklung ist auf die fortschrittliche Gesetzgebung und die günstigen steuerlichen Rahmenbedingungen zurückzuführen.
Die Malta Gaming Authority (MGA) ist die zuständige Regulierungsbehörde für Glücksspielaktivitäten auf der Insel und hat seit ihrer Gründung im Jahr 2001 über 500 Lizenzen an Online-Glücksspielunternehmen vergeben. Die Branche trägt erheblich zur maltesischen Wirtschaft bei, indem sie Arbeitsplätze schafft und Steuereinnahmen generiert.

Portomaso Casino | Foto: Jonathan Gimpl

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