Frei wie ein Vogel in der Luft fliegen

SALZBURG (lg). Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein ... Nun ja, ganz so hoch wie es Liedermacher Reinhard Mey einst besang, ging es dann doch nicht hinaus. Aber das Gefühl des Fliegens, verbunden mit dem einmaligen Blick auf Salzburg aus der Vogelperspektive sorgte dennoch für echte Glücksgefühle bei der aus Bayern kommenden Bezirksblätter-Salzburg-Key-Account-Leiterin Michaela Stadler. "Ich kenne Salzburg ja schon fast wie meine Westentasche. Damit ich mich aber als ‚echte’ Salzburgerin bezeichnen kann, muss man die Stadt wohl auch von oben gesehen haben", meinte sie. Und was wäre da besser geeignet als ein Gleitschirm-Flug vom Salzburger Hausberg? Gesagt, getan. Ein Termin für den Tandem-Flug ist mit Thomas Hauthaler von "Fly Tandem" schnell gefunden – außer plötzlich doch aufkommenden Angstgefühlen steht dem luftigen Vergnügen also nichts mehr im Weg.

Sicherheit in der Luft

Treffpunkt mit dem Paragleit-Experten ist beim späteren Landeplatz Guggenthal, von dort geht es gemeinsam mit dem Bus in Richtung Gaisberg. "Bist du da für den Kuchenback-Kurs?" begrüßt der sympathische Hauthaler scherzhaft. Naja, ein bisschen aufregender als ein Kuchenback-Kurs dürfte es schon werden, doch noch bleibt Stadler vor ihrem ersten Sprung ruhig. "So schnell bringt mich nichts aus der Ruhe." Zudem verfügt das Fly-Tandem-Team über mehr als zehn Jahre Erfahrung. "Sicherheit steht für uns an erster Stelle. Geflogen wird nur bei sicheren Flugbedingungen. Mitfliegen können alle zwischen sechs und 99 Jahren mit einem maximalen Körpergewicht von 125 Kilogramm", erklärt der Pilot. Um 17.45 Uhr an der Spitze des Gaisbergs angekommen, wird der Schirm und das Gurtzeug ausgepackt und gekonnt an der "Erstfliegerin" angebracht.

360-Grad-Blicke auf Salzburg

Der Blick richtet sich nach vorne. "Noch ein Stück Schokolade vor dem Absprung zur Beruhigung?", fragt der Pilot. "Nein, ich hab keine Angst, ich freue mich darauf", so Stadler bereits jetzt voller Euphorie. "Guten Flug", rufen noch die anderen vom Fly-Tandem-Team, die sich ebenfalls mit ihren Schützlingen auf den Sprung vorbereiten. Drei, zwei, eins und es wird losgelaufen, ein kurzer Ruck an den Tragegurten, der Aufwind versetzt die beiden beim Aufziehen des Schirmes ein, zwei Meter zurück. Dann zwei, drei, vier schnelle Schritte nach vorne und die Füße verlieren ihre Bodenhaftung. Sanft gleitet der rot-weiße Schirm über den Gipfel hinweg, dreht sich in weichen Kurven und dann eröffnet sich das "Freiluftkino" über die Stadt. Im Gurtzeug sitzend kann nun der 360-Grad-Rundblick genossen werden.

Gelandet wird in Guggenthal

Doch damit nicht genug: Auch die sogenannte "Spirale", also sehr schnelle Drehungen, dürfen nicht fehlen. "Diesen Wunsch habe ich gleich vorab geäußert", so die Erstfliegerin mutig. "Wenn es weiter nichts ist", meint der Pilot, freudig, dass sein "Schützling" das Fliegen ebenso wie er genießen kann. Frei wie ein Vogel – das Motto von Fly-Tandem wird hier wirklich gelebt. "Ich fühle mich frei und unendlich leicht in der Luft, es ist überwältigend", schildert Stadler. Nach den kühnen Flügen in der Luft erspäht man wieder den "sicheren Hafen", also den Landeplatz in Guggenthal, gleich neben der Kirche. Jetzt heißt es noch einmal Füße anheben und sanft landet der Schirm auf der Wiese. "Ich will sofort noch einmal fliegen, es war unbeschreiblich", ruft Stadler mit einem Strahlen. "Kein Problem, wir fliegen 365 Tage im Jahr, sogar an Silvester oder zu Weihnachten, wenn es das Wetter zulässt", so die prompte Antwort von Hauthaler. Es scheint, dass diese Flug-Geschichte noch ihre Fortsetzung finden wird.

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