Sexarbeit: Bürgerliste fordert Änderung der Law-and-Order-Politik, ÖVP kontert
Bürgerliste will Sexarbeiterinnen bei rundem Tisch einbinden, ÖVP sieht keinen Handlungsbedarf
„Die Stadt Salzburg muss sich endlich mit allen Betroffenen – und dazu gehören dezidiert auch die Vertreterinnen der Sexarbeiterinnen – an einen Tisch setzen. Ihre Expertise wird in den seltensten Fällen, bzw. nur in seriösen wissenschaftlichen Arbeiten, herangezogen. Ziel muss es sein, gemeinsam Lösungen statt immer neue Verbote zu entwickeln", fordert Bürgerlisten-GR Christine Brandstätter. Sie wünscht, "dass selbstbestimmtes und menschenwürdiges Arbeiten im Bereich der Sexarbeit möglich wird." Die Law-and-Order-Politik der letzten Jahre dränge Sexarbeiterinnen nur noch stärker in prekäre Lebens- und Arbeitsbedingungen.
Harlander: Ich könnte mich auch mit einem generellen Verbot von Prostitution und strengen Strafen für Freier anfreunden.
Anders sieht das ÖVP-Gemeinderat Peter Harlander. Er bezieht sich auf eine Studie der Universität Heidelberg, wonach "mehr Prostitution immer auch mehr Menschenhandel und damit mehr Ausbeutung bedeutet". Der ÖVP-Politiker ist strikt gegen eine Lockerung des bisherigen Verbots von Wohnungs-, Hotel- und Straßenprostitution. "Ich möchte Bordelle nicht idealisieren, ich glaube, dass es auch dort nicht lustig ist. Aber insgesamt sind die Frauen dort sicher besser geschützt als am Straßenstrich."
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