Zwei neue Mozart-Schätze für Salzburg

Bildnis einer jungen Dame - der Tradition nach Maria Anna Mozart Öl auf Leinwand, Mitte 18. Jahrhundert (angeblich 1770) | Foto: ISM
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  • Bildnis einer jungen Dame - der Tradition nach Maria Anna Mozart Öl auf Leinwand, Mitte 18. Jahrhundert (angeblich 1770)
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  • hochgeladen von Stefanie Schenker

Mit einem originalen Brief-Dokument aus dem Jahr 1799 mit Erinnerungen von Maria Anna Mozart an ihren Bruder ist die Autographen-Sammlung der Mozart-Bibliothek um ein wertvolles Dokument bereichter worden. Die Stiftung Mozarteum konnte den Brief im März bei einer Auktion in Berlin ersteigern. Der Brief wurde von Maria Anna, verheiratete Freifrau von Berchtold zu Sonnenburg, in St. Gilgen am 24. November 1799 verfasst und ging an den Musikverlag Breitkopf und Härtel in Leipzig. Das letzte derartig wertvolle handschriftliche Dokument der Familie Mozart wurde 2001 angekauft, dies war ein Brief von Mozart an seinen Schwager Johann von Berchtold zu Sonnenburg in St. Gilgen, aus dem Jahr 1787.

Der neu erworbene Brief ist eine Ergänzung der bereits rund 40 Briefe Maria Annas, die sich bereits im Besitz der Stiftung Mozarteum befinden. Auf insgesamt vier Seiten stellte Nannerl mehrere berühmt gewordene Anekdoten aus Mozarts Kindheit zusammen. Sie beziehen sich auf die Zeit der ausgedehnten Reisen und enthalten auch eine berührende Erinnerung an die besonders liebevolle Verbindung zwischen Wolfgang Amadé und seinem Vater.

In dem neu erworbenen Brief heißt es:

"... 1ten Da die Reisen so wir machten, ihn in unterschiedene Länder führten, so sann er sich wärrend daß wir von einen Ort in das andere fuhren ein Königreich aus, welches er das Königreich Rücken nannte, er sagte, er wäre der König von diesen Reiche, und unser Bediente, der ein wenig zeichnen konnte, musste eine Karte davon machen, wovon er ihm die Nammen der Städte, Märkte, und Dörfer dictirte.
2ten. Er hatte so eine zährtliche Liebe zu seinen Eltern, besonders zu seinen Vater, daß er eine Melodie componirte, die er täglich, vor dem schlafen gehen, da ihm sein Vater auf einen Sessel stellen musste vorsang, der Vater musste alzeit die Secund [= zweite Stimme] dazu singen, und wenn dann diese Feyerlichkeit vorbei war, welche keinen tag durfte unterlassen werden, so küsste er seinen Vater mit innigster Zährtlichkeit, und legte sich dann mit vieler Zufriedenheit und Ruhe zu bette ... diesen Spas trieb er bis in sein 10tes Jahr."

Ein Porträt, das angeblich Mozarts Schwester "Nannerl" zeigt

Ebenso spannend ist die Geschichte einer weiteren Neuerwerbung der Stiftung Mozarteum: Es handelt sich dabei – angeblich, denn ganz sicher ist es nicht – um ein Porträt von Mozarts Schwester "Nannerl". Dieses anmutiges Porträt aus dem 18. Jahrhundert gilt spätestens seit dem 19. Jahrhundert als Porträt von Nannerl und ist künftig im Mozart-Wohnhaus ausgestellt. Die Glaubürdigkeit als Nannerl-Portät ist noch nicht hinreichend bestätigt. Es gibt Günde die dafür sprechen, aber auch welche, die Zweifel aufkommen lassen: So ist unter anderem die Art der Präsentation doch ungewöhnlich. Die Porträtierte hält keine Noten oder spielt Klavier, wie es in der damaligen Darstellungsweise wohl üblich gewesen wäre, sie hat stattdessen ein wertvolles Stück Tuch oder Seide in der Hand. Man ist versucht, an die Tochter eines Tuchhändlers zu denken. Aber von Maria Anna Mozart wissen wir auch, dass sie sehr viel Wert auf die neueste Kleidermode gelegt hatte.

Wenn es sich tatsächlich um ein Nannerl-Portraä handelt, dann ist zwar das geschätzte Entstehungsjahr 1770 nicht haltbar, aber es könnte auf der Rückreise der großen Westeuropareise um 1765/66 gemalt worden sein, als Mozarts Schwester 14 bis 15 Jahre alt war.

Bildnis einer jungen Dame - der Tradition nach Maria Anna Mozart Öl auf Leinwand, Mitte 18. Jahrhundert (angeblich 1770) | Foto: ISM
Brief (Auszug) von Maria Anna, verheiratete Freifrau von Berchtold zu Sonnenburg, St. Gilgen, 24. November 1799, an den Musikverlag Breitkopf und Härtel, Leipzig | Foto: ISM
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