Salzburgs zu wenig geschätzter Sohn

Mathematiker und Physiker Christian Doppler. | Foto: Repro: Franz Neumayr
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Für ihn ist er der wahrscheinlich bedeutendste Salzburger, und er wünscht nichts mehr, als dass das auch der Rest der Menschheit so sieht – allen voran jene Salzburger Politikerinnen und Politiker, die entscheiden, nach welchen mehr oder weniger berühmten Frauen und Männern Salzburgs Plätze, Straßen und Brücken benannt werden: Clemens Maria Hutter, Publizist und früherer Außenpolitik-Ressortchef der Salzburger Nachrichten, ist ein Kämpfer, wenn es um Christian Doppler geht.

Clemens Maria Hutter: "Dopplers wissenschaftliches Erbe ist mindestens so kostbar wie Mozarts künstlerisches Erbe."

Jetzt hat er im Verlag Anton Pustet ein Buch über den 1803 in Salzburg geborenen Physiker, der nur 50 Jahre alt geworden ist, veröffentlicht. Auf 176 Seiten bringt Hutter seinem Leser Leben und Wirken Christian Dopplers näher. Physik ist nichts für vom Alltag erschöpfte Leser, das weiß Hutter. "Da muss ich mitdenken, damit ich kapiere, was los ist", so der Autor. Deshalb ist es wohl auch kein Physik-Buch geworden, sondern eines, das zwar den physikalischen Aspekt des "Doppler-Effekts" veranschaulicht – das aber auf unterhaltsame Weise tut.

Kann Physik unterhaltsam sein?

"Natürlich lässt sich Mozart viel leichter verkaufen", rechnet er mit – in den Augen der meisten – Salzburgs größtem Sohn ab. Aber: "Die Frage ist: Was hätten wir ohne Christian Doppler nicht? Ohne den Doppler-Effekt wäre der Sieg der Alliierten über die Nazis nicht so sicher gewesen." Dank des von den Alliierten verfeinerten Sonars – einer von vielen Anwendungen des Doppler-Effekts – konnten die vor der US-Küste stationierten U-Boote der Deutschen (sie versenkten rund 2.500 mit Nachschub für die Briten beladenen Frachter) geortet und zerstört werden.

Stadt würdigt ihren bedeutenden Sohn viel zu wenig

Wohl nicht nur angesichts dieser weltpolitischen Bedeutung – unsere gesamte Flugsicherheit beruht auf dem Doppler-Effekt, genauso wie der Ultraschall und damit weitreichende Verbesserungen in der medizinischen Diagnose oder weite Teile der Astrophysik – fordert Clemens Maria Hutter vom "schrecklich provinziellen Salzburg" endlich eine entsprechende Würdigung Christian Dopplers. Etwa, indem der Makartsteg in Dopplersteg umbenannt wird. "1900 wurde eine unattraktive Nebenstraße in Lehen und 1995 der Parkplatz vor dem Flughafen nach Doppler benannt, die einzige Hausnummer auf diesem Parkplatz lautet auf ‚Innsbrucker Bundesstraße’. Was sonst nach Doppler benannt ist oder an ihn erinnert, kam von privater Initiative!", zählt Hutter die unzureichende Würdigung des Salzburger Mathematikers und Physikers durch die Stadt auf. Geboren wurde Christian Doppler übrigens im Haus Nr. 1 am heutigen Makartplatz.

BUCHVORSTELLUNG
Am 22. Februar (18 Uhr) stellt Clemens Maria Hutter im Haus der Natur sein Buch "Christian Doppler" der Öffentlichkeit vor und erzählt über "Salzburgs Sohn mit Jahrtausendeffekt".

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