Was den ländlichen Raum retten könnte

13. Konferenz Europäischer Regionen und Städte in Salzburg des Institut der Regionen Europas (IRE): Minister Andrä Rupprechter, Gerlind Weber (Universität für Bodenkultur) und IRE-Vorstand Franz Schausberger. | Foto: Franz Neumayr
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  • 13. Konferenz Europäischer Regionen und Städte in Salzburg des Institut der Regionen Europas (IRE): Minister Andrä Rupprechter, Gerlind Weber (Universität für Bodenkultur) und IRE-Vorstand Franz Schausberger.
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Nur mit guter Luft und schönen Bergen könne man junge Leute nicht im ländlichen Raum halten. Auch nicht mit billigen Baugründen oder Raum für StartUps. Davon ist Gerlind Weber von der Universität von Bodenkultur überzeugt. Denn: "Die Jungen wollen weg – und wir sollten sie ziehen lassen, ihnen sagen: Ja, geht hinaus, macht eure Erfahrungen, aber bleibt in Kontakt mit uns und kommt – wenn es geht – zurück", so die Expertin bei einer Diskussion der "Next Generation"-Konferenz Europäischer Regionen und Städte des Instituts der Regionen Europas in Salzburg.

Was die Städte so attraktiv macht

Was die Städte so attraktiv mache, sei die Vielfalt, die der ländliche Raum nicht bietet: "Städte können diese Vielfalt an Möglichkeiten, an Vorstellungen besser einlösen. Dabei geht es nicht nur um Arbeitsplätze, sondern um ein vielfältiges Mobilitätsangebot, ein vielfältiges Bildungsangebot und Freizeitmöglichkeiten." Gerlind Weber plädiert für ein aktives Bemühen um potenzielle Rückkehrer. So wie Südtirol: Mit dem Netzwerk "Südstern" halte die Region Kontakt zu Südtirolern im Ausland und inseriere schon mal großflächig in österreichischen Tageszeitungen. "Da steht dann: Südtirol sucht Talente – da geht es dann um eine Einladung zum Recruiting." Ähnlich agiert auch die Initiative "Komm bleib" aus dem Oberpinzgau.

Freilich: Mit einer Reihe von Maßnahmen können und sollen ländliche Regionen ihre Attraktivität selbst steigern: Neben No-na-Themen (die allerdings immer noch nicht selbstverständlich sind) wie eine flexible Kinderbetreuung – das bedeutet Ganztagesbetreuungsangebote – und leistungsstarken Internetverbindungen sei es auch Hausaufgabe der Politik, ihre eigenen Verwaltungsstrukturen zu dezentralisieren um so Arbeitsplätze in die Regionen zu bringen. Und: "Wir müssen höhere technische Ausbildungsmöglichkeiten und Fachhochschulangebote in die Regionen bringen", betonte der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer.

Leistungsstarkes Internet muss so selbstverständlich sein wie Elektrizität

Mit dem Masterplan für die ländlichen Regionen will Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter aktiv gegen die Ausdünnung des ländlichen Raumes ankämpfen. "Wir verlieren jedes Jahr rund 5.000 junge, gut ausgebildete Menschen – und darunter tendenziell mehr Frauen als Männer – aus den ländlichen Regionen. In zehn Jahren sind das 50.000, das ist eine ganze Stadt in der Größenordnung von St. Pölten", betont der Minister. In dem Masterplan werden in 20 Themenbereichen – von Wirtschaften am Land über Digitalisierung bis zum Zusammenleben am Land – konkrete Handlungsanleitungen angeführt.

Vor allem im Bereich Digitalisierung sei man in Österreich – trotz gegenteiliger Beteuerungen und Bemühungen noch nicht soweit. "Ein leistungsfähiges Internet muss so selbstverständlich werden wie die Versorgung mit Elektrizität", fordert Franz Schausberger, IRE-Vorstand.

Zwangs-Auto-Motorisierung am Land – Multimodale Verkehrsmittel in der Stadt

"Das Breitband ist keine Lösung, sondern eine Voraussetzung", ergänzte Alois Steinbichler, Generaldirektor der Kommunalkredit Austria AG. Er sieht  im Mobilitätsangebot eine Überlebensfrage des ländlichen Raumes. "Während wir in den Städten multimodale Angebote haben, sehen wir im ländlichen Raum eine Zwangs-Auto-Motorisierung. "Die Frage wird sein: Wie kann ich im ländlichen Raum Alternativen zum Auto anbieten – das kann mit E-Mobilität und mit einem flexiblen Öffi-System sein." 

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