Britisch-amerikanischer Investement-Fonds übernimmt Schweighofer Fiber in Hallein
Name "Schweighofer" verschwindet vom Firmenschild – ein neuer Name soll in den kommenden zwei Wochen vom Firmenbuchgericht genehmigt werden
Seit Dienstag hat Zellulose-Produzent Schweighofer Fiber in Hallein einen neuen Eigentümer: Der österreichische Holz-Industrielle Gerald Schweighofer hat das Unternehmen an Tower Brook Capital Partners mit Sitz in London und New York verkauft. Damit verschwindet auch der Name "Schweighofer" – wie das Unternehmen künftig heißt, wird derzeit noch beim Firmenbuchgericht ausverhandelt. "Fix ist, dass der Name Hallein und auch Österreich im Firmennamen künftig enthalten sein sollen", sagt Geschäftsführer Jörg Harbring.
Das Management-Team (das ebenfalls im kleinen Rahmen am Unternehmen beteiligt ist) um ihn bleibt bestehen, auch auf die 240 Mitarbeiter werde der Deal keine Auswirkungen haben, betont Harbring. Der Verkauf wurde über Co-Investor Dermot Smurfit eingefädelt. Er ist in der Papierindustrie tätig und hat sich als Privatperson am Halleiner Unternehmen beteiligt. Die Anbahnung des Verkaufs an Tower Brook erfolgte maßgeblich über ihn und Harbring. Smurfit wird als Aufsichtsratsvorsitzender im Unternehmen vertreten sein.
Kaufpreis war eine "anständige Summe"
Die Höhe der Kaufpreises wurde nicht genannt, es dürfte sich aber um eine "anständige Summe" gehandelt haben, wie Harbring betonte. Schweighofer Fiber stellt hochwertige Zellulose her, die hauptsächlich nach Asien zur Herstellung von Viskose aber auch anderer Stoffe verwendet wird. Die strategische Ausrichtung gefalle dem neuen Investor, in den kommenden Jahren sollen in Hallein "zweistellige Millionenbeträge" investiert werden, so Harbring.
Neuer Eigentümer will Produktionskapazitäten erweitern
Dabei geht es vor allem um Kapazitätserweiterungen der Zellulose-Produktion. Statt 150.000 Tonnen will man in Hallein schon 2019 170.000 Tonnen produzieren. Alleine in Asien werden bis 2017/2018 zusätzliche Viskose-Kapazitäten im Ausmaß von einer Tonne installiert. Anders als andere Zellulose-Produzenten wächst Schweighofer-Fiber deshalb überproportional, weil die in Hallein produzierte Zellulose aus Langfaser (Fichtenholz) besteht und nicht aus Kurzfaser (etwa Eukalyptus). Faser-Produktionsanlagen benötigen einen gewissen Anteil, um gute Qualität liefern zu können.
Außerdem will das Unternehmen künftig auch Bioethanol produzieren. Dazu soll eine neue Produktionsanlage entstehen. Bioethanol bietet sich als Biokraftstoff an. Rund 30 Millionen Liter will man in Hallein davon künftig herstellen.
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