Bauen & Wohnen
Naturnahes Bauen anstatt Bauland gegen Naturschutz
Beim 69. Städtetag im burgenländischen Rust wurde über Bauland und Naturschutz diskutiert. Die Meinungen der Experten gingen bei diesem Thema auseinander.
SALZBURG/RUST. Wie können die Anforderungen an Stadtplanung und Baulandentwicklung mit dem Naturschutz in Einklang gebracht werden? Wie sieht eine Baulandentwicklung aus, die auf die Gegebenheiten der Umwelt und der Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren Rücksicht nimmt? Dieser sehr breite Ansatz stand am Anfang des Arbeitskreises 4 des Österreichischen Städtebundes im burgenländischen Rust.
Bei Bauprojekte rote Linien definieren
Die Meinungen gingen bei diesem Thema auseinander. Axel Priebs vom Institut für Geographie und Regionalforschung an der Universität Wien sieht einen Widerspruch zwischen Baulandentwicklung, die kostengünstig, in guter Lage etc. sein soll, und gleichzeitig aber unter dem Anspruch steht, auch im Sinne einer globalen Entwicklung, wichtige Ökosysteme bestehen zu lassen. „Entscheidend ist, zu einem sehr frühen Zeitpunkt rote Linien zu definieren, sonst muss bei jedem Bauprojekt wieder von vorne diskutiert werden“, sagte Priebs.
Eine andere Meinung vertritt Katrin Löhning vom vom Ökologieinstitut Bregenz: "Es geht um ein naturnahes Bauen, denn kein Mensch will auf Bauland wohnen, sondern in der Natur“. Sie warnte: „Wir entwickeln uns zur Indoorgesellschaft. Anstatt über Baulandentwicklung sollten wir von Lebensraumentwicklung reden, denn Baulandentwicklung und Naturschutz sind kein Widerspruch.“ Der Umweltschutz sollte bei Planungsprojekten von Anfang an, auch interdisziplinär, mit einbezogen werden, heißt es von den Experten.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.