Kindgerecht wohnen
Innenarchitektin gibt Tipps fürs Kinderzimmer
Zu den wohl größten Herausforderung bei der Wohnungseinrichtung gehört die Gestaltung eines Kinderzimmers. Nicht nur, dass man seinen eigenen Geschmack zurücknehmen sollte, auch Sicherheit und Flexibilität sind entscheidende Punkte. Die Innenarchitektin Christina Riepler aus Bischofshofen gibt wertvolle Tipps zur Gestaltung.
BISCHOFSHOFEN. "Die Gestaltung eines Kinderzimmers hängt in erster Linie stark vom Alter des Kindes ab. Je nach Entwicklungsphase gibt es entsprechende Ansprüche an die Möbel, Einrichtung und Raumgestaltung, jedes Alter hat andere Bedürfnisse", schickt Christina Riepler voraus. Gemeinsam mit ihrem Mann leitet sie Frame, ein Ingenieurbüro für Innenarchitektur in Bischofshofen. Als Expertin auf dem Gebiet der Innenraumgestaltung hat Riepler gute Tipps für Kinderzimmer auf Lager.
Grundlegend ist es wichtig bereits bei der Gestaltung an spätere Veränderungen zu denken. Hat man das Privileg ein Kinderzimmer bereits beim Bau mit zu planen, sollte man an die Höhe von Lichtschaltern, ausreichend Steckdosen und Anschlüsse für Internet oder TV denken.
Keine Gifte im Kinderzimmer
Bei den Materialien die zum Einsatz kommen stehen Schadstofffreiheit und Sicherheit an erster Stelle. "Achten Sie darauf, dass alle verwendeten Materialien ungiftig und frei von gefährlichen Chemikalien sind. Wählen Sie Möbel, Teppiche, Vorhänge und Bettwäsche, die entsprechende Sicherheitszertifikate oder Prüfungen für Schadstofffreiheit aufweisen", betont Christina Riepler. Sie empfiehlt heimische Holzarten, sie sind atmungsaktiv und verbessern das Raumklima. Als Bodenmaterial empfiehlt sie geölte Holzböden mit Baumwollteppichen. "Diese sind meist waschbar, man kann darauf wunderbar spielen", erklärt Riepler und außerdem," ist ein Teppich leicht wechselbar, somit kann man mit Farben und Mustern immer wieder eine neue Atmosphäre schaffen."
„Lassen Sie das Kind bei der Gestaltung des Raums mitentscheiden, insbesondere wenn es älter ist. Hängen Sie vielleicht einige seiner Kunstwerke auf oder geben Sie ihm die Möglichkeit, die Farben für die Dekoration auszuwählen.“
- Christina Riepler
Auf Augenhöhe einrichten
Die Gestaltung eines Kinderzimmers sollte einfach und funktional sein. „Zu viele Dekorationen könnten das Kind überfordern. Integrieren Sie altersgerechte Dekorationselemente, die das Kind ansprechen und seine Kreativität fördern. Wandbilder, Bilderbücher und kinderfreundliche Kunstwerke können das Zimmer aufwerten“ rät Riepler. Im Kinderzimmer sollten aggressive und übermäßig grelle Farben vermieden werden. Besser ist es sanfte und beruhigende Farben zu wählen. "Die neutral gehaltenen Wände kann man mit Postern, Bildern und Fotos altersgerecht dekorieren", sagt Riepler. Dabei sollte man darauf achten, dass die Wandgestaltung auch höhentechnisch an das Alter angepasst ist. "Auf Augenhöhe der Kinder einrichten", ist das Motto. "Kinder gestalten oft kreative Bastel- und Malarbeiten die auch gerne ausgestellt und präsentiert werden möchten. Eine Pinnwand, Magnetwand oder auch eine Art Wäscheleine ermöglicht dies dem Kind ganz einfach selbst zu tun", gibt Riepler einen wertvollen Tipp.
Möbel die mitwachsen
Grundsätzlich sind bei den Möbeln ein stabiles Kinderbett, ein sicherer Wickeltisch und ausreichend Stauraum unerlässlich. Offene Regale und Schränke mit entsprechenden Aufbewahrungslösungen erleichtern das Aufräumen und die Ordnung. Achten Sie auch hierbei, dass der Stauraum auf Kinderhöhe positioniert ist. Dabei muss man sicher stellen, dass die Möbel abgerundete oder wenig Kanten haben, um Verletzungen zu vermeiden. Alle Möbel sollten kippsicher aufgestellt bzw. montiert werden.
"Wenn man bei der Auswahl der Möbel auf Flexibilität setzt, hat man diese sicherlich länger in Gebrauch. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Möbel aus einem Möbelprogramm für Kinder oder Erwachsene stammen", weiß Christina Riepler.
„Die Einrichtung eines Kinderzimmers erfordert Zeit, Geduld und Liebe zum Detail. Indem Sie schadstofffreie Materialien, beruhigende Farben, sichere Möbel, angemessenes Licht und eine durchdachte Gestaltung wählen, schaffen Sie einen gemütlichen und sicheren Raum, in dem sich Ihr Kind wohlfühlen kann.“
- Christina Riepler
Licht schafft Stimmung
Man sollte nutzen was vorhanden ist und für für ausreichend natürliches Licht während des Tages sorgen. Muss man auf elektrisches Licht zurückgreifen ist es wichtig mit einer Deckenlampe für helles Licht und einen angemessene Beleuchtung zu sorgen, sowie mit einer Nachttischlampe für eine gemütliche Atmosphäre am Abend. Eine dimmbare, vielleicht sogar mobile, wiederaufladbare Akkuleuchte als Nachtlicht ist sehr empfehlenswert. „Achten Sie darauf, keine Boden und Standleuchten einzusetzen - diese fallen beim Toben und Spielen leicht um“, warnt Riepler. Generell muss man darauf achten, dass das Zimmer auch Kindersicher ist. Man sollte einen Steckdosenschutz und Fenstersicherungen installieren, um Unfälle zu vermeiden.
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