Bauwirtschaft
Neues Forschungsprojekt für klimafreundlichen Baustoff

In den Containern wird der Beton mit CO2 angereichert.  | Foto: Johanna Janisch
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CO2 max heißt das neue Forschungsprojekt, das von der Salzburg Wohnbau zusammen mit Deisl-Beton und Kies- und Recycling-Werk Ehrensberger sowie der Bautechnischen Versuchs- und Forschungsanstalt Salzburg gestartet wurde. Damit soll Beton klimafreundlich  werden.  

SALZBURG. CO2 wird in Tulln aus der Atmosphäre gesaugt und dauerhaft in recyceltem Beton gespeichert. Bioethanol holt das CO2 aus der Atmosphäre und wird in den Tank geleitet. Das CO2 verdrängt die Luft im Tank. Hinzu kommt das Betongranulat aus Abbruchmaterial. In den Containern reagiert das Granulat mit CO2 und kann dort nicht mehr entfliehen. Dadurch wird das CO2 dauerhaft gebunden. Die Technologie und Container dafür stammen von der Firma Neustark mit Sitz in Bern.

Das grenzübergreifende Projekt soll zur Minimierung der CO2-Emission beitragen. "Zusammen mit Deisl-Beton, dem Kies- und Recycling-Werk Ehrensberger sowie der Salzburg Wohnbau führen wir die Neustark-Technologie auch in Österreich ein und bieten damit Betonproduzenten sowie Bauherren eine attraktive Möglichkeit Klimaschutz Teil ihres Geschäftsmodell zu machen", schildert Johannes Tiefenhaler von der Neustark AG in Bern.

Gute Ökobilanz im Prozess

Trotz des Transports mit Verbrennungsmotor überwiegt die positive Auswirkung auf das Klima – denn auf 1000 Kilogramm gebundenes CO2 treffen 50 Kilogramm CO2, das beim Transport anfällt. Bis zu 20 Kilogramm neue CO2 Emission pro Tonne Beton lassen sich mit der Technologie einsparen. Pro Tag sollen in Tenneck in Zukunft 100 bis 120 Tonnen Recyclingbeton mit CO2 angereicht werden.

Johannes Tiefenthaler, Neustark AG bei der Präsentation der neuen Technologie.  | Foto: Johanna Janisch
  • Johannes Tiefenthaler, Neustark AG bei der Präsentation der neuen Technologie.
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Für die Salzburg Wohnbau ist der maximierte Recycling-Beton eine Antwort auf durchbrochne Lieferketten und Rohstoffmangel. CO2 max ist für Roland Wernik, Geschäftsführer der Salzburg Wohnbau, eine optimale Ergänzung zum Forschungsprojekt CICO, das sich mit der Rückgewinnung von Abbruchmaterial beschäftigt. 
Die Betonproduktion verursacht rund sieben Prozent der CO2 Ausstöße, um diesen weiter auszubauen brauche es Alternativen wie den Holzbeton oder Recyceltem-Beton. 

Landeshauptmann Wilfried Haslauer im Gespräch mit Roland Wernik.  | Foto: Johanna Janisch
  • Landeshauptmann Wilfried Haslauer im Gespräch mit Roland Wernik.
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"Mithilfe dieser neuen und innovativen Technologie gelingt es, Recyclingbeton gezielt zu optimieren und dessen CO2-Bilanz deutlich zu verbessern. Ein wichtiger Meilenschritt in Richtung Klimaziele, der über ein ressourcenschonendes Bauen hinausgeht und in Zukunft integraler Bestandteil der Kreislaufwirtschaft sein wird", so Roland Wernik, CEO der Salzburg Wohnbau.

Angereicherter Beton kommt schon in Golling zum Einsatz

Das gewonnene Abbruchmaterial aus dem Seniorenwohnheim in Golling wird für den Neubau der Wohnanlage "DreiGangG mit 36 Eigentums–, Mietkauf- und Mietwohnungen verwendet. Hier kommt bereits der erste CO2-angereicherte Recyclingbeton zum Einsatz, erstmalig in Österreich im Umfang von rund 1.000 Tonnen. Weiteres angereichertes Material soll bei künftigen kommunalen Projekten eingesetzt werden. 

Salzburg Wohnbau steigt in Handel mit CO2-Zertifikaten ein

Negative Emissionen können auch positive Aspekte aufweisen - wie der Handel mit CO2 Zertifikaten. Unternehmen müssen CO2-Zertifikate erwerben, um CO2 ausstoßen zu dürfen. Mit dem angereicherten Recyclingbeton wird die Salzburg Wohnbau auch erstmalig in den Zertifikathandel einsteigen. 

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